Bund Nussdorf-neubeuern

Seit 30 Jahren im Einsatz für die Natur

von Redaktion

Vor 30 Jahren wurde die Ortsgruppe Nußdorf-Neubeuern des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (Bund) gegründet. Grund genug für die Naturschützer, diesen Geburtstag standesgemäß zu feiern. Dieser fand in der Natur und nach einer schweißtreibenden Pflegearbeit auf der Enzianwiese in der Gritschen statt.

Nußdorf/Neubeuern Die Bund-Ortsgruppe wurde 1987 zum Schutz der Nußdorfer Innau gegründet. Die Bundeswehr plante dort die Erweiterung ihres Truppenübungsplatzes. Von der neugegründeten Ortsgruppe wurde sogleich der Antrag gestellt, das Gebiet unter Naturschutz zu stellen. Ihr Einsatz fand schließlich ein gutes Ende, denn die Au wurde zur FFH-Fläche (Fauna-Flora-Habitat) erklärt und gehört heute sogar zum europäischen Schutzgebietsnetz „Natura 2000“. „Ein erster großer Erfolg“, so Georg Binder. Er ist Gründungsmitglied und seit 26 Jahren auch der Vorsitzende der Ortsgruppe. Die treibenden Kräfte zur Gründung der Ortsgruppe Nußdorf waren Bernhard Pichler aus Flintsbach, der Jahrzehnte lang die Enzianwiese persönlich umsorgte, und Johannes Bartmuß aus Nußdorf. Der Gebrauchsgrafiker Fritz Köhler gestaltete die Plakate und Vorlagen für Flugblätter. Der Lehrer und Hobbygeologe Max Pröbstl veranlasste schließlich, dass die Enzianwiese unter Naturschutz gestellt wurde. Ihm ist am Rand des Naturdenkmals eine Bronzetafel gewidmet.

„Verkehrsinfarkt“

im Inntal

„Viele Themen sind wie ein Déjà-vu“, erklärte er. „Den Verkehr im Inntal hatten wir 1989 schon mit einer Podiumsdiskussion im Visier. Damals ging es um die Inntalautobahn, heute steht der Brennernordzulauf im Focus unserer Aktivitäten.“ „Verkehrsinfarkt im Inntal“ wurde das seinerzeit genannt. Bereits im Jahr 1990 standen die Themen „Steinbruch in Überfilzen“ sowie die „Asphaltmischanlage“ im Brennpunkt der Nußdorfer Naturschützer.

„Wenigstens Teilerfolge erzielt“

„Da hat sich bis heute nicht viel geändert. Jedoch konnten wir wenigstens Teilerfolge beim Betrieb der Asphaltmischanlage erzielen“, sagte Binder. Dabei zeigt sich die Bund-Ortsgruppe im Inntal nicht nur kämpferisch in ihrem Einsatz um die Natur, sondern ist auch bei der Erhaltung und Pflege der Landschaft aktiv. So hat die Ortsgruppe die Patenschaft für das Geiglhölzl in Neubeuern, die Pflege des Hochquellmoores in der Gritschen und eines Biotops an der Kasalm übernommen. Regelmäßig bieten sie auch für Nichtmitglieder Exkursionen und Wanderungen durch die heimische Landschaft an.

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