Rohrdorf – Der Rohrdorfer Gemeinderat ist von der E-Mobilität vollkommen überzeugt. „Ich bin sicher, dass in 20 oder 30 Jahren nur noch E-Autos auf den Straßen fahren werden. Das ist die Zukunft.“ Überhaupt lässt ihn der Umweltgedanke nicht mehr los. Dass aber seine Ratskollegen dabei nicht mit ihm an einem Strang ziehen, findet er schade. Aber so sei es nun mal, sagt er. Umso erfreulicher sei es deshalb, dass Firmen aus Rohrdorf und Umgebung wie Mefro und das Zementwerk diese Idee immer wieder finanziell unterstützen.
Seit 2013 gibt es dieses Angebot in Rohrdorf (wir berichteten mehrfach). Damals leaste der Bürgerblock Rohrdorf einen E-Smart Fortwo Coupe 55 KW Electric Drive und stellte ihn zunächst den Rohrdorfern kostenfrei zur Verfügung. Und immer mehr Bürger zeigten sich an der „Rennsemmel“ interessiert. Das Schöne – die Handhabung war äußerst einfach: Anrufen, Auto reservieren, und in Rohrdorf-Geiging abholen. Wer wollte, konnte einen freiwilligen Obolus in die Kasse werfen. Voraussetzung: ein gültiger Führerschein.
So sammelten sich Kilometer um Kilometer auf dem Tacho, jährlich bis zu 15000 Kilometer, sagt Fischbacher. Über 400 Fahrer hatten das Auto getestet. Und weil es so gut lief, wurde der E-Smart Fortwo an Mercedes zurückgegeben und ein neues, größeres Modell bestellt. Ab Dezember wird dann ein E-Smart Forfour Electric Drive zur Verfügung stehen. „Der Wagen hat vier Türen, ist geräumiger und hat eine respektable Reichweite“, freut sich Fischbacher.
Richtig glücklich ist er aber, seit er seit letzter Woche eine eigene E-Tankstelle anbieten kann. „Auch diese wollen wir den E-Smart-Fahrern zur Verfügung stellen. „Auch wieder kostenfrei“, wie er im Gespräch mit der OVB-Heimatzeitung erklärt.
Diese E-Tankstelle in Rohrdorf-Geiging könne aber auch von anderen Autos benutzt werden. Alle gängigen E-Autos seien kompatibel. „Einmal volltanken dauert bei unserem neuen E-Smart rund zwei Stunden und kostet etwa zwei bis drei Euro“, erklärt Fischbacher.
Die Tankstelle ist rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr geöffnet. Gespeist wird sie von einer Fotovoltaikanlage. Einen Kaffee will er den Wartenden allerdings nicht anbieten, lacht er. „Aber vielleicht ist ein Spaziergang während der Wartezeit auch ganz schön“, meint er. Das käme dann wieder seinem Gedanken zur Umwelt sehr nahe.
2000 Euro in E-Tankstelle investiert
Rund 2000 Euro wurden vom Bürgerblock Rohrdorf in die Installierung der E-Tankstelle investiert. „Ich freue mich, dass es Firmen gibt, die uns da finanziell unterstützen“, sagt Fischbacher. Aber er würde diese Idee immer wieder verfolgen. „Es ist die Zukunft. Warum gehen wir in dieser Technik nicht voran?“