Szenenbeifall bei der Premiere von „Nebelreißn“

von Redaktion

Simsgaubühne Söchtenau startet Aufführungsreigen in der „Post“ in Söchtenau

Söchtenau – Die Simsgaubühne aus Söchtenau hat sich heuer viel vorgenommen: Geplant sind acht Aufführungen des ländlich-bairischen Dramas „Nebelreißn“ von Ralph Wallner. Unter der Regie von Alfred Kronast wird das „Stubenspiel“ in verschiedenen Wirtshäusern gespielt. Die Premiere von „Nebelreißn“ fand im Gasthof Söchtenau statt. Die Zuschauer in der bis auf den letzten Platz gefüllten Wirtsstube bekamen die tragische Geschichte hautnah mit – und waren begeistert. Szenenbeifall brandete immer wieder auf.

Das Leben in den Bergen ist hart. Das spürt jeden Tag leidenschaftlich „Die Oane“, (Anita Kronast), als Sennerin auf der Alm und Mutter, die seit fünfzehn Jahren keinen Kontakt zu ihrem Kind hat. Ins Dorf geht sie so gut wie nie. Nach einem vermeintlichen Seitensprung hatte sie ihr Mann verstoßen, jetzt lebt sie verbittert auf der Alm.

Dahin kommt nach langer Zeit ihr Sohn „Der Junge“, (Michael Weber), aber das Verhältnis ist total zerrüttet. Dann erfährt sie, dass man ihr seit Jahren nicht nur Ehebruch, sondern sogar einen Mord zutraute, an Florian, „Der Fesche“ (Robert Eberherr), der im Nebel an der Schlucht am Aufstieg zur Alm tödlich verunglückte. Das bestreitet aber „Die Oane“ die öfters mit ihrer Almnachbarin „Die Ander“ (Irmi Hinterstocker) vertrauliche Gespräche führt, heftig. Florian sei nur ein Mann gewesen, mit dem sie gut habe reden können. Jetzt versteht sie auch die große Ablehnung durch die Dörfler. Doch der Totgeglaubte taucht wieder auf und sie kann auf eine glücklichere Zukunft hoffen.

Das erfüllt sich, endlich lacht ihr das Glück und sie verbringt die besten Jahre ihres Lebens. Unvermittelt holt sie die Vergangenheit wieder ein. Und das Schicksal klopft an die Tür und tritt schlimmer in ihr Leben mit Intrigen, Lügen und Verrat, als sie sich es je hätte vorstellen können.

„Der Oid“ (Charly Furtner), Großbauer aus dem Dorf, stellt ihr nach und klärt sie auf, welches hinterfotzige Spiel ihre Almnachbarin „Die Ander“ getrieben hat.

Auch die Magd „Die Junge“ (Stefanie Kronast) hat unter plumpen Annäherungen des Bauern zu leiden. Und dennoch gibt es Hoffnung auf Glück. Denn wenn der Nebel sich lichtet, kommt die Sonne zum Vorschein. Die schwierigen Rollen wurden von den Theaterspielern allesamt mit Bravour gemeistert.

Als Erzähler und Musikus fungierte Robert Hohenadler. Das Publikum war von den Schicksalsschlägen sichtlich mitgenommen, sparte aber nicht mit reichem Beifall.

Wie es weiter geht, soll an dieser Stelle nicht verraten werden, damit auch die Zuschauer der kommenden Vorstellungen noch Überraschungen erleben.

Die weiteren Aufführungen sind, jeweils um 20 Uhr, am morgigen Dienstag im Wieninger Keller/Prien, am Donnerstag, 16. November, beim Wirt von Dred/Großkarolinenfeld, am Sonntag, 19. November, im Duftbräu/Samerberg, am Mittwoch, 22. November, im Gasthaus Sanftl/ Eiselfing, am Freitag, 24. November, im Gasthaus zur Post/Rohrdorf und am Samstag, 25. November, im Gasthaus Schmidmayer/ Schwabering. Kartenreservierungen sind bei den jeweiligen Wirten möglich. Mehr Informationen unter www.sv-soechte- nau.de/abteilungen/theater-simsgaubühne/aufführungen. ni

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