Kiefersfelden – Nicht ohne Stolz stellte Kreisbrandinspektor Johann Huber eingangs der Herbstdienstversammlung des Kreisfeuerwehrverbands Rosenheim in Kiefersfelden fest, dass zwischenzeitlich alle Feuerwehren des Inntals, immerhin 42 Mannschaftsgruppen, ihre Leistungsprüfungen heuer erfolgreich abgelegt haben. Dazu merkte er an, dass alle, zum Teil auch sehr aufwendigen Übungen, wie die in einem Seniorenheim, „sehr fleißig“ besucht worden waren. In den grenzüberschreitenden Einsatztrainings mit den Nachbarwehren aus Tirol konnten wertvolle Erfahrungen ausgetauscht und wichtige Übungsabläufe koordiniert werden.
Besonders erfreulich, nicht nur für ihn, war die Tatsache, dass seit Juni diesen Jahres der Kreisfeuerwehrverband über eine Frauenbeauftragte verfügt, die sich speziell den Anliegen der Kameradinnen widmen kann. Marlen Meindl, für drei Jahre gewählt, wies bei ihrer Vorstellung auf die Wichtigkeit dieser Funktion hin, sind doch im gesamten Kreis rund 350 Frauen im aktiven Dienst der Wehren.
Für die 27-jährige ist das Ehrenamt eine „Herzensangelegenheit“ und sie setzt sich zum Ziel, „für alle Feuerwehrler und nicht nur für die weiblichen, Ansprechpartnerin zu sein“, nicht zuletzt auch „um eine Verbesserung der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Verständnisses zu erwirken sowie Vorbehalte auszuräumen“.
Thomas Vogl, Leiter der integrierten Leitstelle (ILS), stellte die wichtigsten neuen Richtlinien der Alarmierungsbekanntmachung (ABEK) vor. Zuständig für eine Alarmierung der Blauröcke sind wie bisher auch die Kreisverwaltungsbehörden, also das Landratsamt Rosenheim, die auch die Abstimmung untereinander und vor allem die „Einsatzmittelbezogene Alarmierung“ einleitet. Dabei werden für den jeweiligen Einsatz von der Leitstelle an die entsprechenden Feuerwehrdienststellen die benötigten Löschmittel, Fahrzeuge, Geräte und auch der voraussichtliche Personalbedarf weitergegeben.
In einigen Gemeinden liegt die jährliche Stärkemeldung der örtlichen Wehren noch im Argen, wie Alfred Stockinger vom Landratsamt kritisierte. Er wies auf die Pflicht der Kommunen, Gemeinde und Städte hin, die jährliche Geräte-, Fahrzeug- und Stärkemeldung an das zuständige Landratsamt abzugeben, damit von dort die Personalstärke der einzelnen Dienststellen und auch das Geräte- und Fahrzeugbestandverzeichnis auf den neuesten Stand gebracht werden kann.
Aktuelles aus dem Kreis gab es von Kreisbrandrat Richard Schrank zu hören. Er zeigte sich bei seinen Besichtigungen vor Ort „sehr zufrieden“ vom Ausbildungsstand des Personals sowie der Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge und Geräte. Leider entsprechen die Kapazitäten bei Lehrgängen nur in etwa zu einem Drittel denen der Anmeldungen: „Da müssen wir nachbessern.“ Neu ist, dass ab sofort die Feuerwehren im Einsatz selbstständig Straßensperrungen auf den jeweiligen eigenen Gemeindestraßen durchführen dürfen. Auch eine bessere Koordinierung im Einsatzfall zwischen ILS und den Wehren ist angedacht, um einen gezielteren Einsatz von Mensch und Material im Ernstfall zu gewährleisten.