Vogtareuth – Thomas Neugebauer hatte einen Antrag gestellt, dass er einen weiteren Stellplatz vor seinem Haus einrichten möchte. Platz sei dafür schließlich genug da, sagt der Antragsteller. Und auch sein Bruder Wolfgang – er lebt mit Frau und drei Kindern in einer der beiden Wohneinheiten – kritisiert die aktuelle Situation. Freundlicherweise war ihm dazu vom Gemeinderat Rederecht erteilt worden.
Im Bebauungsplan ist festgelegt, dass je Wohneinheit zwei Stellplätze für Autos nachzuweisen sind. Ein Stellplatz in der Garage und einer davor. Das können die Brüder auch nachweisen. „Doch das ist unpraktisch und auch nicht mehr zeitgemäß“, betonte Wolfgang Neugebauer in der Sitzung. Ständig müsse man die Autos rumrangieren. Zudem liest er die Stellplatzsatzung dahingehend, dass zwar je Wohneinheit zwei Parkplätze vorzuhalten seien, aber der Platz vor der Garage kein offizieller Stellplatz sei. Deshalb der Antrag an das Gremium: Genehmigung eines weiteren Stellplatzes vor dem Haus auf eigenem Grund.
Doch genau daran entzündete sich eine kontrovers geführte Diskussion unter den Gemeinderäten. Ein Knackpunkt: Um auf den neu anzulegenden Parkplatz vor dem Haus zu gelangen, müsse erst der Grünstreifen und dann der Gehweg überquert werden. „Öffentliches Gelände“, hält der Bürgermeister dagegen. Außerdem sieht der Rathauschef die Problematik der „separaten Zufahrt“. „Das könnte sich schnell zum Bezugsfall entwickeln.“ Und genau das will er vermeiden.
Zudem, so sagt Rudolf Leitmannstetter, müsse von diesem Parkplatz rückwärts auf die Straße ausgeparkt werden – auch nicht so toll. Möglicherweise müsse auch der Baum auf dem Grünstreifen entfernt werden.
Deshalb schlug er vor, über die Garagenzufahrt auf das Grundstück einzufahren und dann rechts auf dem neu zu errichtenden Stellplatz längs zu parken. Dann müsste zwar ein Teil der Hecke weg, doch ein weiterer Stellplatz auf dem Grundstück wäre so möglich.
Durchaus Verständnis für die verzwickte Parkplatzsituation zeigte in der Diskussion Zweiter Bürgermeister Hans Bauer. „Sobald die Kinder größer sind, wollen sie ein Auto. Dann hat eine mehrköpfige Familie schnell mal drei oder mehr Autos vor der Tür stehen. Und die werden meist auf der Straße abgestellt.“ Das wolle man auch nicht.
Nach längerem „Hin und Her“ im Gemeinderat entschieden die Gemeinderäte mit neun Nein-Stimmen gegen den Antrag. Der Antragsteller könnte aber auf seinem Grundstück den gewünschten Längs-Parkplatz errichten, allerdings nur über die bereits bestehende Garagen-Zufahrt. Sichtlich enttäuscht zeigte sich anschließend Wolfgang Neugebauer. „Ich bin mit dem Ergebnis nicht zufrieden.“