Ritterschauspiele Kiefersfelden 1618 – 2018

Start in Jubiläumsjahr mit Festschrift

von Redaktion

Kiefersfelden – Mit der Präsentation einer neuen Festschrift startete das Volkstheater Kiefersfelden schon jetzt in das Jubiläumsjahr 2018.

Bei den Cäcilienkonzerten der Musikkapelle Kiefersfelden präsentierte die Gruppe das Werk erstmals. Auf 140 Seiten dokumentiert die Schrift in hochwertiger Aufmachung ein Bilder- und Geschichtenbuch rund um das älteste Dorftheater Deutschlands. Was 1618 begann, lebt noch heute: Das Volkstheater in Kiefersfelden besteht seit 400 Jahren.

Neben der mit historischen Bildern, Berichten, einem Zeitstrahl und einer Chronologie dokumentierten 400-jährigen Geschichte erzählt die Jubiläumsfestschrift zahlreiche Geschichten: Vom Theaterhaus, dem Blick hinter die Kulissen der barocken Drehkulissenbühne in Kiefersfelden, bis hin zu legendären Darstellern, der neuen Theatermusik oder der in den Ritterschauspielen unverzichtbaren Rolle des Kieferer Kasperls.

Schrift: Verbeugung vor Historie

Die Festschrift, so Autor Rudolf Erhard, ist eine Verbeugung vor der Historie und der Einzigartigkeit des Kiefersfeldener Volkstheaters. Das Bewahren und gleichzeitige Erneuern der Ritterschauspiele auf der barocken Drehkulissenbühne sei unverkennbar und unvergleichlich.

Im 17. Jahrhundert dominierten noch Bibelspiele, Heiligen- und Parabelstücke. Ab 1802 mischten sich schon vereinzelt Ritterdramen in den Spielbetrieb und es gab erste hölzerne Theaterbauten am Ortsrand. 1833 rückte ein Neubau das Volkstheater, samt damals schon bestehender barocker Drehkulissenbühne, näher zur Ortsmitte, an den heutigen Standort am Theaterweg.

Es begannen die regelmäßigen Aufführungen von Ritterschauspielen. Im Mittelpunkt die unnachahmlichen Ritterdramen des Köhlers und Holzknechts Josef Georg Schmalz.

Das wohl älteste Dorftheater Deutschlands mit seiner einzigartigen Drehkulissenbühne hat wechselvolle 400 Jahre erlebt. Seit Beginn regelmäßiger Aufführungen von Ritterschauspielen wird deren Spielweise bewahrt. Keine museale Tradition, sondern, geprägt durch die besondere Sprache, ein lebendiges Zeitdokument der historischen Bühnenpraxis des 19. Jahrhunderts. Dennoch werden die Ritterschauspiele Kiefersfelden bis heute immer wieder weiterentwickelt, gestrafft und liebevoll entstaubt.

Die Festschrift „400 Jahre Volkstheater Ritterschauspiele Kiefersfelden“ schlägt einen großen Bogen vom Entstehen erster Theateraktivitäten bis zur aktuellen Jubiläumstrilogie, die schon in der Spielzeit 2016 begann und im kommenden Jubiläumsjahr 2018 abgerundet wird. Nach dem sakralen Schauspiel „Hl. Sebastian“ und dem im Sommer dieses Jahres gespielten turbulenten Ritterschauspiel „Genovefa“ folgt im kommenden Jahr die Krönung mit „Kaiser Oktavianus“, einem Ritterdrama quer durch die Kontinente in vier Akten.

Als musikalische Bereicherung der Festschrift präsentieren der Theaterchor und die Musikkapelle Kiefersfelden auch eine neue CD. Ihr Titel: „Die schönsten Lieder, Chöre und Märsche“, darunter auch die bei den Cäcilienkonzerten der Musikkapelle Kiefersfelden uraufgeführte Fantasie „Von Rittern und Helden“, komponiert von Josef Pirchmoser.re

Festschrift und CD erhältlich

Die Festschrift „400 Jahre Volkstheater Ritterschauspiele Kiefersfelden“ mit 140 Farbseiten, gebunden und die CD sind ab sofort auch in der Tourist-Information Kaiser-Reich und dem Schreibwarengeschäft „Zum Bleistift“ in Kiefersfelden erhältlich.

Artikel 1 von 11