Eggstätt – In der jüngsten Sitzung des Eggstätter Gemeinderates ging es um die Anträge, die Bürger auf der Bürgerversammlung im Oktober gestellt hatten. In einem Antrag wurde der Dorfweiher als „Schandfleck“ bezeichnet, den man zuschütten könne, um darauf beispielsweise einen Kräutergarten und einen Spielplatz anzulegen.
Bürgermeister Hans Schartner erklärte, dass er bei Gesprächen im Ort ein zweigeteiltes Meinungsbild bekommen habe. Während die einen einen Erhalt und ein Säubern des Weihers befürworteten, sprachen sich andere für eine Zuschüttung des Weihers aus. Die Gemeinderatsmitglieder Peter Venzl und Christian Glas waren für einen Erhalt des Weihers. Glas erinnerte daran, dass der Weiher in Nähe des Friedhofs liege, der im vergangenen Jahr den Friedhofspreis bekommen habe. Der Weiher gehöre somit auch zum Außenbereich des Friedhofs und sei somit ein Aushängeschild. Michael Wierer hingegen erklärte: „Mir gefällt der Weiher nicht“, meinte aber auch, dass man für einen Kräutergarten auch einen Verantwortlichen zur Pflege brauche.
Kräutergarten
braucht viel Pflege
Schartner sagte, dass er schon mit dem Gartenbauverein gesprochen habe. Ein Kräutergarten sei vor allem im Sommer recht pflegeintensiv. Michael Wierer wiederholte seinen Vorschlag, den Weiher zuzuschütten, und regte an, eine solche Stelle im Gemeindeblatt auszuschreiben. Stefan Fronhöfer befand, dass die Gemeinde dem Insektensterben entgegenwirken müsse. Da sei ein Biotop, wie ihn der Weiher darstelle, „wertvoller als ein Kräutergarten“. Mit einer Gegenstimme plädierte das Gremium letztlich dafür, den Weiher vom Bauhof herrichten zu lassen.
In einem weiteren Antrag forderte ein Bürger einen Radweg von Eggstätt nach Weisham. Schartner teilte dem Gremium mit, dass er schon Rücksprache mit dem Landratsamt Rosenheim gehalten habe. Eine Förderung sei demnach nur möglich, wenn es eine Anbindung an andere Radwege gebe.
Die Gemeinderatsmitglieder sprachen sich für das Weiterverfolgen des Projekts aus und schlugen verschiedene Varianten für Radwege quer durch das Gemeindegebiet vor. Hans Plank beispielsweise befand die Anbindung an den Chiemsee wichtig. Einig war sich das Gremium, dass dies zeitnah erfolgen solle. Deshalb wurde beschlossen, die Verwaltung zu beauftragen, mit Landratsamt und Grundstückseigentümern Gespräche für Radwege zu führen.
Zweimaliger Stromausfall
In einer Meldung auf der Bürgerversammlung wurde zudem der Stromausfall angesprochen, der zweimal im vergangenen halben Jahr einige Ortsteile getroffen hatte. Schartner hatte, wie er in der jüngsten Gemeinderatssitzung erklärte, diesbezüglich mit den verantwortlichen Stromlieferanten geredet. Dennoch wolle er die Anregung öffentlich machen, den Ausfall direkt zu melden.
In der Versammlung war außerdem angeregt worden, dass die Bürger ihre Hecken zu Straßen und Gehsteigen hin schneiden sollten. Schon damals hatte Schartner für diesen Wunsch Verständnis gezeigt, aber keine weitere Möglichkeit gesehen, von Verwaltungsseite her einzugreifen. Nun erklärte er, dass man mit den „betreffenden“ Anliegern Gespräche führen wurde. Man könne hier an die Einhaltung des Bebauungsplanes mit den vorgeschriebenen Sichtdreiecken appellieren.