Aschau – Große Aufregung vor fünf Jahren in Aschau – stand doch eine Misswahl an: Aber weit gefehlt, nicht das schönste Aschauer Dirndl, sondern die schönste Almkuh wurde in einem Schönheitswettbewerb ermittelt. Die Misswahl wurde von Herbert Reiter, Leiter der Tourist-Info, und seinem Team zusammen mit Christina Pfaffinger vom Tourismusverband Chiemsee-Alpenland veranstaltet und sorgte für großen Zuspruch und Wirbel – beteiligten sich doch weit über 10000 Wanderer an der Miss-Kampenwand-Wahl.
Einen Sommermonat lang stellten sich fünf Almkühe im Wandergebiet zur Schau: neben „Nena – die Genießerin“ von der Steinlingakm wurden von der Schlechtenbergalm „Mona – die Selbstbewusste“, von der Gorialm „Gams – die Erhabene“, von der Maisalm „Waltraud – die Gemütliche“ sowie „Ronja – die Edle“ von der Möslarnalm ins Rennen geschickt.
Am Ende gewann Ronja, eine Kreuzung aus Pinzgauer Rind und Braunvieh. Ausschlaggebend für ihren Sieg damals war das „glänzende Fell“, die „sehr guten Füße“ und ihr „sportliches Wesen“.
„Sie hebt sich von
der Masse ab“
Vom Widerrist, der erhöhte Übergang vom Hals zum Rücken bei Vierbeinern, eher kleiner trägt sie ihren Kopf immer erhaben. Und heute noch sagt Besitzer Peter Fischer stolz: „Sie hebt sich halt absolut von der Masse ab.“ Bis heute habe sich ihre Schönheit gehalten, so Fischer weiter.
Leider können Wanderer Ronja während des Sommers nicht mehr auf dem Berg bei der Möslarnalm antreffen und bewundern, lebt sie doch seit Herbst 2012 wieder drunten im Tal auf dem Scheich-Hof in Aschau. Jetzt im Winter sind die Kühe eh im Stall. Aber sobald es wieder wärmer wird, dürfen die Tiere wieder auf die Weidewiesen.
Bald nach ihrer Misswahl wurde Ronja übrigens Mama und hat mittlerweile mehrmals gekalbt. Hat sie ihre Schönheit vererbt? Da muss Peter Fischer grinsen: Keins ihrer Kinder habe sie bisher an Schönheit übertroffen. „Für mich ist sie immer noch die Schönste“, so Fischer, der zudem anfügt: „Sie lässt sich nichts anmerken und gibt sich bescheiden.“ Eine würdige Schönheitskönigin.