Vogtareuth – Der Gildeball in der Schulturnhalle ist für die Besucher immer ein beliebter Event. Rund 200 Gäste waren gekommen und bestaunten die imposanten Auftritte. Sie schätzen es auch, dass die vielen Tanzrunden jede Menge Gelegenheit bieten, selbst zu tanzen. Die passende Musik dazu kommt von der Band „Sturzboch Musi“.
„Ihr habt ja eine weite Anreise gehabt, vom Lindberg bis an den Kirchsteig“, witzelte Gardepräsident Johann Bauer bei seiner Begrüßung. Bauer, der im vergangenen Jahr das Amt vom langjährigen Präsident Christoph Stadlhuber übernommen hatte, hieß außerdem zahlreiche Ehrengäste wie Bürgermeister Rudolf Leitmannstetter, Vertreter des Gemeinderats sowie Sponsoren willkommen.
Für die Mitglieder der Vogtareuther Faschingsgarde ist die Saison ruhiger – zumindest ein bisschen. „Wir können den Fasching richtig genießen, wenn wir kein aktives Jahr haben“, erklärte Prinzessin Martina I., „Wächterin über die rote Schatzkammer aus dem Reich der Musik“. Sie übernimmt mit ihrem Faschings-Gemahl Prinz Maximilian I., „edler Herrscher der Gärten und Länder“ in der inaktiven Zeit repräsentative Aufgaben. Für die beiden ist aber auch ganz klar: „Natürlich bekommen wir dann immer besondere Lust auf den nächsten Fasching!“ Weil sie das Tanzen sowieso schon vermissen, lassen sie sich auch nicht lange bitten, den Prinzenwalzer aufzuführen – als Eröffnung einer rauschenden Ball-Nacht.
„Das war ganz spontan“, wie Gardepräsident Johann Bauer erzählt. Eigentlich war der Auftritt der Vogtareuther nicht geplant. So nämlich konnten statt sieben gleich acht Gastgilden aus dem Landkreis eingeladen werden. Das wäre sonst aus Zeitgründen nicht möglich gewesen. Doch der Prinzenwalzer, quasi als „Kurzprogramm“, dauert ja nicht lange. „Wir haben nur einmal davor trainiert“, gestand Prinzessin Martina. Als die Musik losging, seien die Schritte aber wie von selbst gekommen. „Das schaut ja so aus, als seid ihr gestern erst von der Bühne gegangen“, lobte Hofmarschall Peter Rottmoser, der wie gewohnt souverän und mit viel Witz durch den Abend führte.
Das Vogtareuther Prinzenpaar wurde von der Garde begleitet. Die Tänzerinnen erschienen in den Kostümen ihres Vorjahresprogramms „Kreischalarm in Vogtareuth – Best of Boy- und Girl-Groups“: Knallig bunte Outfits, farbige Strähnchen in den Haaren und leuchtende Schuhe. Traditionell kamen sie ihren Aufgaben als Gastgeber nach: Sie führten die Gast-Garden zur Bühne und überreichten nach den Auftritten ein kleines Geschenk. „Eine Zahnbürste für alle und ein Schnaps zum Nachspülen“, so Hofmarschall Rottmoser.
Die Gastgilden lieferten ein wahres Feuerwerk an fetzigen Beats, perfekt choreografierter Tanzkunst und atemberaubender Akrobatik ab. Es folgten die Auftritte der Garden aus Bernau, Rosenheim, Wasserburg, Kolbermoor, Aschau, Bad Endorf, Prutting und Prien.
In den Tanzpausen fegten die Vogtareuther – gekleidet nach dem Dresscode „schwarz-weiß“ – über das Parkett. Zur Stärkung gab es Speis und Trank, im Untergeschoss der Turnhalle wartete die beliebte Bar. Tanzend und feiernd ging es bis spät in die Nacht.
Für die Aktiven des Faschingsvereins Vogtareuth ist nach dem Ball aber noch lange nicht Schluss. „Jetzt geht es schon wieder los mit der Vorbereitung auf die neue Saison“, so Gardemajorin Regina Schmidmaier. Ein neues Motto muss gefunden, Tänzer beim Vortanzen ausgewählt, die Musik und Kostüme zusammengestellt werden. Noch können die Vogtareuther ihre „freie Saison“ in vollen Zügen genießen, dann stehen sie voller Freude in den Startlöchern für den nächsten Winter. Echte Faschingsnarren eben!