Pfarrei Nussdorf an Gemeinderat: Licht aus in der Nacht

Kirche als „Leuchtturm“

von Redaktion

Seit rund 15 Jahren wird die Kirche St. Vitus in Nußdorf mit Einsetzen der Dämmerung von außen beleuchtet. Nun erreichte ein Brief der Pfarrei den Nußdorfer Gemeinderat. Licht aus in der Nacht, lautet die Bitte.

Nußdorf – Zur Einsparung von Energiekosten wurde der Vorschlag unterbreitet, die Beleuchtung zu reduzieren. Schon seit längerer Zeit ruft die katholische Kirche in Deutschland dazu auf, die Schöpfung zu bewahren und somit auch Energie einzusparen. Etwa ab 22.30 Uhr soll auf die Beleuchtung von St. Vitus gänzlich verzichtet werden, so die Bitte. Auch für Tiere wie Fledermäuse, die in der Nacht unterwegs sind, wäre eine hell erleuchtete Kirche nicht zuträglich, argumentiert die Pfarrei.

Nußdorfs Bürgermeister Sepp Oberauer wollte sich dieser Meinung allerdings nicht anschließen. Für ihn sei die Kirche nicht nur der Mittelpunkt des Dorfes, sondern zugleich Lebensmittelpunkt und Glaubensmittelpunkt. Für Einwohner, aber auch für Fremde habe der beleuchtete Kirchturm fast schon eine „Leuchtturmfunktion“. Denn er weise den Menschen den Weg, gebe Orientierung und das Dorf bleibe nachts nicht im Verborgenen.

Die politische Gemeinde, die der Kostenträger der Beleuchtung ist, habe auch in ihrem Straßenbeleuchtungskonzept den angestrahlten Kirchturm einbezogen, um ihrer Verkehrssicherungspflicht nachzukommen. Daher könne auf eine separate Beleuchtung des Friedhofes verzichtet werden. Außerdem würde diese Beleuchtung gegen Vandalismus in der Nacht vorbeugen. Ein Gemeinderatsmitglied stellte fest, dass mit einer Verkürzung der Beleuchtungszeiten keine wesentlichen Einsparungseffekte zu erzielen seien. Alternativ regte Oberauer an, bei einem anstehenden Wechsel der konventionellen Halogenstrahler diese gegen LED-Lampen auszutauschen. Dadurch ließe sich ein erheblicher Teil der Energie einsparen. Dieser Auffassung schloss sich nach kurzer Diskussion auch der Gemeinderat an, der mit nur fünf Gegenstimmen sich für die Fortsetzung der traditionellen Beleuchtung zu den aktuellen Zeiten aussprach. Dennoch kündigte der Rathauschef an, sich mit der Pfarrei zusammenzusetzen, um das Thema zu erörtern.

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