HGV will Heiliges Grab an Ostern 2019 präsentieren

„Projekt mit Leben füllen“

von Redaktion

Über Jahrzehnte in Vergessenheit geraten, soll zu Ostern 2019 ein besonderes Kunstwerk den Bürgern in Aschau präsentiert werden. Das barocke, 400 Jahre alte Aschauer Grab, das in den vergangenen Jahren aufwendig restauriert worden ist.

Aschau – „Wir fühlen uns immer noch mitverantwortlich für die Ausstellung im Schloss Hohenaschau“, sagte der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Aschau (HGV), Dr. Ulrich Feldmann, jetzt bei der Hauptversammlung. „Wir haben sie zwar zur Nutzung an die Tourist-Info der Gemeinde abgegeben, sie stellt aber nach wie vor einen wertvollen Teil unseres Vereinsvermögens dar.“ Rund 100000 Euro seien alle Ausstellungsstücke auf Schloss Hohenaschau wert.

Insgesamt ist es nach Einschätzung von Feldmann aber ein guter Schritt gewesen, die Verantwortung für die Schlossführungen und die Ausstellungsbetreuung auf die Tourist-Info zu übertragen. Die Gemeinde habe einfach mehr Möglichkeiten und Ressourcen, um das Schloss touristisch optimal zu nutzen.

Ausführlich berichteten Feldmann und Bude über die zahllosen Aktivitäten des abgelaufenen Jahres. Die Restaurierung des Aschauer Heiligen Grabes in Bad Tölz ist abgeschlossen – heuer wird es 400 Jahre alt. Das barocke Aschauer Grab ist ein kulturelles Kleinod des westlichen Chiemgaus, das nach über sechs Jahrzehnten längst in Vergessenheit geraten schien.

Nachdem es zu Beginn der 50er-Jahre, wie schon Anfang des 19. Jahrhunderts, „sang und klanglos“ auf dem Kirchendachboden verschwand, erinnern sich heute nur noch wenige ältere Aschauer an die großartige Kulisse, die das ganze Presbyterium der Pfarrkirche „Zur Darstellung des Herrn“ ausfüllte. Das unglaubliche Schauspiel bei der Auferstehungsfeier und die Fertigkeit, dieses kunstvolle Bauwerk innerhalb eines Gotteshauses auf- und wieder ab zu bauen, wirkt auch heute noch nach.

Noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts besuchten Gläubige und Kunstinteressierte aus der ganzen Region das wegen seiner Größe und Schönheit berühmte Heilige Grab in Aschau. Letztmalig wurde es Anfang der 50er-Jahre aufgebaut, danach auf dem Dachboden eingelagert.

Im kommenden Jahr wird es, als eines der größten erhaltenen, in der Aschauer Pfarrkirche mit einem großen Programm erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden. Ein großer Arbeitskreis – bestehend aus Vertretern der Kirchengemeinde, der Gemeinde Aschau und der Aschauer Vereine – ist bereits zusammengetreten. Er bereitet zwei Bühnenstücke für die Präsentation vor, ein Fastenspiel mit fünf Aufführungen während der Fastenzeit und ein Auferstehungsspiel nach Ostern mit sieben Aufführungen. Die Gemeinde unterstützt das Vorhaben und hat im Haushalt 25000 Euro zur Verfügung gestellt. „Wir wollen das Projekt mit Leben füllen“, so Bude.

Derzeit gehören dem Verein, trotz vieler Abgänge durch Tod und Wegzug, 499 Mitglieder an. Der Mitgliederstand hat sich auf dieser Ebene seit Jahren eingependelt, so Feldmann. Wünschenswert wäre es für die Durchsetzbarkeit mancher Vorhaben, wenn der Verein über bedeutend mehr Mitglieder verfügen könne.

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