Aschau – Wie ein Lauffeuer verbreitete sich im Februar 2017 innerhalb der Musikkapelle Aschau die Nachricht, dass ihr Dirgent Helmut Bauer plötzlich verstorben war. Ein Schock, von dem sich die Kapelle bis heute noch nicht erholt hat. So ist Vorsitzender Simon Pertl (30), der selbst an der Tuba in der Formation mitspielt, weiterhin auf der Suche nach einem neuen Taktgeber. Wie groß die Lücke ist, die Bauers Tod hinterlassen hat, und welche Qualitäten ein neuer Dirigent mitbringen muss, darüber haben sich die OVB-Heimatzeitungen mit dem 30-Jährigen unterhalten.
Wie schwer war es für die Mitglieder der Musikkapelle, nach dem Tod Helmut Bauers im Februar 2017 die Schockstarre abzuschütteln und wieder Musik zu machen?
Bei der ersten Musikprobe nach dem plötzlichen Tod war an Musizieren gar nicht zu denken. Da musste der erste Schock durch viele Gespräche und Erinnerungen an Helmut erst mal verarbeitet werden. Die nächste große Hürde war Helmuts Beerdigung. Da haben wir uns musikalisch von ihm verabschiedet – und das hat uns allen etwas geholfen.
Welche Lücke hat der Tod ihres Dirigenten aus musikalischer Sicht hinterlassen?
Eine sehr große Lücke. Nicht nur unseren Dirigenten haben wir verloren, sondern auch einen sehr guten Musiker und langjährigen Freund.
Vom Auftritt am Muttertag über den Frühschoppen bis zum Sommerkonzert – mit Interimsdirigenten hat die Musikkapelle ein Jahr lang versucht, die Vakanz zu überbrücken. So stand beim Jahreskonzert vor wenigen Wochen Michaela Haindl am Dirigentenpult. Wie hat der Wechsel am Taktstock funktioniert?
Ein großer Dank gilt da Michaela Haindl, die den größten Teil der Proben- und Konzertarbeit mit uns geleistet hat, aber auch allen anderen Dirigenten, die für Proben oder Konzerte kurzzeitig eingesprungen sind wie Wolfgang King, Albert Osterhammer, Christoph Danner und Peter Reiter. Die große Abwechslung war für uns eine positive musikalische Erfahrung.
Ist ein fester Nachfolger für Helmut Bauer schon in Sicht?
Wir sind momentan immer noch auf der Suche und würden uns über jedes Angebot sehr freuen.
Welche Eigenschaften muss ein neuer Dirigent für die Kapelle aus Sicht der Vorstandschaft mitbringen?
Die Harmonie zwischen Musikern und Dirigenten sollte einfach stimmen. Ansonsten ist Freude am gemeinsamen Musizieren und deren Ausarbeitung wichtig.
Eine persönliche Frage: Hören Sie der Aschauer Musikkapelle lieber bei klassischen Stücken wie Märschen oder Polkas zu, oder eher bei modernen Stücken, beispielsweise aus der Welt der Pop- oder Filmmusik?
Sowohl als auch. Alle Musikrichtungen haben ihren Reiz, die Abwechslung macht’s. Und die ist nicht nur uns Musikern wichtig, sondern auch unserem Publikum.
Interview: Mathias Weinzierl