Großkarolinenfeld – Georg Hofmann ist seit 40 Jahren Mitglied bei der Feuerwehr Tattenhausen und seit 33 Jahren Fahnenträger. Bei Wind und Wetter, glücklichen und traurigen Anlässen war er zuverlässig zur Stelle. Dafür wurde er jetzt geehrt.
Die Fahnenabordnungen der Vereine machten Feiern gleich noch feierlicher und bildeten immer einen wunderbaren Rahmen für viele Anlässe, so Bürgermeister Bernd Fessler bei der Ehrung von Georg Hofmann. Ein Feuerwehrmann wie Georg Hofmann aus Haslau, der quasi mit der Fahne verwachsen ist, verdiene eine besondere Ehrung. Auch als Feuerwehrmann hat er in den 40 Jahren als aktives Mitglied alle Leistungsprüfungen absolviert und erhielt als höchste Auszeichnung Gold-Rot.
28 Jahre jung war Hofmann, Landwirt im Weiler Haslau der ehemaligen Gemeinde Tattenhausen, als ihm die Fahne von der Freiwilligen Feuerwehr Tattenhausen anvertraut wurde. Bei jährlich etwa festen 15 Einsätzen, angefangen vom Neujahrsempfang der Gemeinde, Jahreshauptversammlung der Feuerwehr, Fronleichnam, Einzug zum Frühlingsfest bis hin zum Gedenken am Volkstrauertag ist er mit der Fahne dabei. Dazu kommen aber auch noch Beerdigungen der Feuerwehrkameraden sowie Feste der Nachbarfeuerwehren. Immer trägt Georg Hofmann die Fahne.
Auch wenn es in Tattenhausen einen Hochzeitszug für einen Feuerwehrmann gibt, geht traditionsgemäß die Fahne mit. Zahlreiche Hochzeiten hat Hofmann in den vergangenen Jahren begleitet. „Und nur zwei Ehepaare haben sich wieder scheiden lassen“, verkündet er nicht ohne Stolz. Das sei ihm eine besondere Freude.
In bester Erinnerung ist ihm geblieben, dass er bei einem Kameraden die Hochzeit und später auch die Silberhochzeit mit der Fahne begleiten durfte.
„Man muss schon standhaft sein“, beschreibt der Fähnrich die Anforderungen seines Ehrenamtes. Die Knie sollten einem nicht weich werden, wenn man nach einem kilometerlangen Marsch mit dem Festzug bei Gottesdiensten oder Festveranstaltungen anschließend noch eine Stunde – oder auch länger – stehen müsse. Die längste „Standzeit“ habe er als Fahnenträger beim ersten Neujahrsempfang der Gemeinde erlebt. Die beiden Pfarrer predigten lange und der Bürgermeister hörte mit seinem Vortag gar nicht mehr auf, so kam es Hofman vor. „Wir Fahnenträger mussten drei Stunden stehend ausharren“, erinnert er sich.
In den 33 Jahren als Fahnenträger fiel Hofmann nur einmal kurzfristig wegen Krankheit aus. Heute stehen ihm bei manchen Einsätzen drei fesche Fahnenbegleiterinnen zur Seite, freut er sich. Bürgermeister Fessler scherzte, diese feschen Damen würden es ihm jetzt unmöglich machen, als Fahnenträger aufzuhören.