Obing – „Die Zeit der Neubauten ist für Obing erst einmal vorbei. Jetzt geht es um die Erhaltungsmaßnahmen an unseren Bauten und um die Bildung von Rücklagen für die Ortskernsanierung, die in zwei bis fünf Jahren anstehen wird, nach der Verlagerung des Durchgangsverkehrs auf die Umgehungsstraße“, umriss Obings Bürgermeister Sepp Huber in der Gemeinderatssitzung die Situation der Gemeinde für die kommenden Jahre.
Die von Huber genannten Schwerpunkte charakterisierten auch die von Kämmerin Isabella Bauer vorgelegte Planung für den Haushalt 2018, die von einer positiven Entwicklung des vergangenen Jahres ausgehen konnte. Vom im Haushalt 2017 vorgesehenen Kreditrahmen von 550000 Euro mussten 150000 Euro nicht ausgeschöpft werden. Und statt einer Rücklagenentnahme zum Haushaltsausgleich können den Rücklagen nach dem voraussichtlichen Endergebnis fürs vergangene Jahr 395000 Euro zugeführt werden.
Auf dieser positiven Entwicklung aufbauend, ist ein großer Posten im Haushaltsplan mit in Verwaltungs- und Vermögenshaushalt zusammengerechneten Ausgaben von rund 10,5 Millionen Euro die Rückzahlung von derzeit laufenden Krediten mit 584000 Euro. Trotzdem können einige größere Aufgaben im kommenden Jahr finanziell geschultert werden.
Ankauf von Grund schlägt zu Buche
Die umfangreichsten Mittel in Höhe von 900000 Euro sind für den Ankauf von Grund für ein neues Gewerbegebiet am Hirschleckenweg vorgesehen, dazu noch 300000 Euro für den Grunderwerb von Tausch- und Ausgleichsflächen. Eine bedeutsame Investition mit 700000 Euro steht nochmals für den Ausbau der Breitbandversorgung an, für die jedoch voraussichtlich 580000 Euro an staatlichen Zuschüssen fließen werden. Im Zusammenhang mit dieser Haushaltsposition wies Bürgermeister Sepp Huber darauf hin, dass laut Vertrag die Telekom bis Ende 2019 Zeit hat zur Fertigstellung aller Arbeiten.
Für die Erschließung von Weilern und Höfen sind 150000 Euro im Haushalt 2018 vorgesehen. Ein weiterer Posten im Straßenbau sind 50000 Euro für Deckenerneuerungen, unter die auch das Herrichten des Gehwegs beim Ortnerhof und die Sanierung der Straße in Thalham von der Staatsstraße zur Kiesgrube fällt, bei der sich die dort abbauende Firma beteiligt.
Im Bereich Abwasserentsorgung geht der Haushaltsentwurf von 95000 Euro Ausgaben aus, unter anderem für den Umbau der Kanalmessstation und den digitalen Kanalplan. Die Planung und Umsetzung von Hochwasserschutzmaßnahmen schlägt mit 50000 Euro zu Buche. Der Ausgleich von Ausgaben und Einnahmen im Haushalt 2018 kann laut Kämmerin Isabella Bauer durch eine Rücklagenentnahme von 292000 Euro erfolgen, bei einem Rücklagenbestand Ende 2017 von rund 795000 Euro.
Die Obinger Gemeinderatsmitglieder zeigten sich mit der Entwicklung der gemeindlichen Finanzen und der Planung der Kämmerin zufrieden. Ein Änderungswunsch ergab sich nur aus der Anfrage des Fischervereins Obing, der angesichts großer Ausgaben für sein neues Vereinsheim um den Erlass der Pacht von 13000 Euro für dieses Jahr bat.
Auf Vorschlag von Bürgermeister Huber wurde beschlossen, 2018 einen Teil der jährlich für Seeverbesserungsmaßnahmen im Haushalt eingestellten 15000 Euro dafür zu verwenden, da sich der Fischerverein engagiert für See- und Uferpflegemaßnahmen einsetze.