Brannenburg – Das „Haus St. Georg“ – ein in mehreren Bauphasen erweitertes Erholungsheim – und der weitläufige Garten wurden 2016 an die Chiemgau Residenzen GmbH verkauft, die dort Mehrfamilienhäuser errichten will.
Die ursprüngliche Planung, die den kompletten Abriss der Bestandsbebauung und die Errichtung von vier Mehrfamilienhäusern beinhaltete, fand im letzten Jahr keine Zustimmung im Gemeinderat. Die Bebauung wurde mit einer Grundflächenzahl (GFZ) von 0,25 als zu massiv empfunden, auch wenn die bisherige Bebauung auf dem Gelände bei einer GFZ von 0, 27 liegt. Kritik in dieser Richtung äußerten auch zahlreiche Anwohner: Die umliegende Bebauung sei von Ein- oder Zweifamilien- oder Doppelhäusern geprägt, weshalb die Dimension der Mehrfamilienhäuser nicht zum Ortsbild passe. Außerdem wurde die Straßenzufahrt als zu eng für ein derartiges Vorhaben betrachtet.
In der letzten Sitzung nun stellte die Chiemgau Residenzen GmbH eine überarbeitete Planung mit drei Mehrfamilienhäusern mit maximal acht Wohnungen pro Haus vor, dazu 20 Außenstellplätze und 28 Parkplätze in einer Tiefgarage, wo auch die Nebengebäude integriert werden. Diese Lösung erreiche eine GFZ von 0,2.
Den Grad der Versiegelung bei dieser Variante bezifferte der Bauträger auf 33 Prozent, wohingegen der Bestand eine Versiegelung von 48 Prozent und eine Variante mit 14 Reihenhäusern rund 52 Prozent aufweise.
In der angeregten Diskussion wurden sowohl der teilweise Erhalt der Bestandsbebauung als auch eine Variante mit vier kleineren anstelle von drei großen Mehrfamilienhäusern thematisiert. Zudem war die Befürchtung zu hören, dass sich viele Einheimische die Eigentumswohnungen in den Mehrfamilienhäusern nicht leisten könnten.
Auf der morgigen Sitzung stehen Anträge zu einer Veränderungssperre und Aufstellung eines Bebauungsplans sowie zum Aufstellungsbeschluss über das geplante Bauvorhaben auf der Tagesordnung.
Gleichzeitig wollen die Gemeinderäte auch die Frage zum bestehenden Baurecht auf dem Gelände klären, das in der Vergangenheit für eine betriebsbedingte Erweiterung vergeben wurde.