Baumschnitt bringt Bürger auf die Palme

von Redaktion

Viele Anrufe bei Pittenharts Bürgermeister – Experte klärt auf

Pittenhart – Das Ergebnis von baumpflegerischen Maßnahmen an Bäumen auf dem Grund der Gemeinde Pittenhart zur Wiederherstellung der Verkehrssicherheit und zur langfristigen Baumerhaltung hatte zu einigen erbosten Anrufen in der Gemeindeverwaltung und bei Bürgermeister Sepp Reithmeier geführt. Insbesondere die Behandlung der Salweide an der Ecke Waldstraße/Lindenstraße hatte Empörung ausgelöst, da es einigen Bürgern nicht einsichtig erschien, dass man am Fuß des Baumes eine Blütenfläche für Bienen anlegt, von der Krone des Baumes aber alle Nahrung für Bienen wegschneidet.

Die Gemeinderatssitzung nutzte nun Pittenharts Bürgermeister Sepp Reithmeier zu diesbezüglichen Klarstellungen auf der Grundlage der Stellungnahme der von ihm beauftragten Baumpflegefirma Dobrzanski aus Niederbrunn. Der Baumpfleger legte zunächst einige fachliche Grundsätze dar, auf deren Grundlage solche Maßnahmen von Fachagrarwirten für Baumpflege gemeinhin durchgeführt werden. Die Auswahl der Maßnahmen gehe von der gesamten Ortssituation aus und berücksichtige Baumart und individuellen Baumzustand, aber auch den jeweiligen Standort mit seinen besonderen Ansprüchen an die Verkehrssicherheit.

Die speziellen Wuchseigenschaften der Salweide führten im höheren Alter zu Kopflastigkeit und starker Neigung zu Teilabbrüchen, die bei der starken Frequentierung des Standorts an der Waldstraße zur ständigen Gefahr werden und durch einen moderaten Rückschnitt an der Kronenperipherie der Weide sich eher noch verstärken würden, da sich dann dünne, noch leichter brechende Äste bildeten.

Um die Krone langfristig zu sichern, habe man einen Rückschnitt des kompletten Baums auf den möglichst niedrigsten Punkt als Basis für den Aufbau einer neuen Krone wie bei einer Kopfweide vorgenommen. Durch den Schnitt im Winter werde ein schneller Durchtrieb in die Höhe noch in diesem Vegetationsjahr begünstigt, aus dem sich auf dem stabilen Grundstock in den nächsten Jahren der Baum strauchförmig und gleichmäßig entwickeln werde.

Nur bei einigen Bäumen zielführend

Der Baumpfleger betonte, dass ein so starker Rückschnitt nur bei bestimmten Gehölzarten wie der Salweide zielführend sei, die meisten anderen Laubgehölze würden durch ein solches Vorgehen tatsächlich schwer geschädigt. Insofern sei es verständlich, dass einige Bürger schockiert waren, so Bürgermeister Reithmeier abschließend, er hoffe aber, dass sie sich nun von den Argumenten der Experten überzeugen ließen.igr

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