Zünftige Starkbierprobe in Lauterbach

„Schneewittl“ und der Feuerwehreinsatz

von Redaktion

Vom Hundedreck über die Eierpampe bis zum Brandalarm: Mit zahlreichen Ankedoten aus dem Lauterbacher Dorfleben erheiterte Fastenprediger Sebastian „Wast“ Lechner jetzt die Besucher der Starkbierprobe.

Rohrdorf – Regionale oder die große Politik spielte bei der zehnten Starkbierveranstaltung im Lauterbacher Dorfhaus bei Rohrdorf keine Rolle. Es waren ausschließlich lokale Themen, die bei der Derbleckerei im Mittelpunkt standen. Sebastian „Wast“ Lechner hielt zum Vergnügen der Zuhörer im Saal des vollen Dorfhauses manchen Lauterbachern den Spiegel vor und berichtete über so manche Anekdoten, die sich das Jahr über zugetragen hatten.

Einer der Beiträge war erneut der Hundedreck in der Landschaft. Dabei, so der Wast, könne man damit doch die Energiebilanz verbessern. Statt den Hundedreck in der Landschaft zu entsorgen sei dieser, schön eingepackt gerade im Winter, bestens als Handwärmer in der Hosentasche geeignet. Nur blöd, dass da nur immer ein Häufchen zum Vorschein kommt.

Von einem Schlamassel weiß der Wast beim Brauchtumswart des Trachtenvereins, Franz Wolf. Er hatte, wie es sich gehört beim ausräuchern an Weihnachten auch an den Hühnerstall gedacht. Das hat offenbar die überraschten Hühner so geschockt, dass eine der Hennen gleich ein Ei verlor. „Wos mach ma jetzt do, Papa, frogt’s Dirndl? Mitnemma hoit, sogt da Papa.“

Er schob das Ei in die Tasche, schlich übers Fenster in die Stube, um die Kerzen am Christbaum anzuzünden. Die Kinder sollten davon ja nichts mitkriegen. Als er nach der Christmette eine Zigarette anzünden wollte und in der Tasche griff, kam neben dem Feuerzeug auch die Eierpampe zum Vorschein.

Ein Malheur ereilte die Lisi, eine Trachtenkollegin von Franz. Sie hatte nach dem Ausräuchern das Räucherzeug in die Spüle gestellt, damit nichts passiert, schließlich ist sie Brandschutzbeauftragte der vereinigten Apotheken. Sie ging zu Bekannten zum gemeinsamen Essen. Später hat sie sich gewundert über den Aufmarsch von Feuerwehr und Polizei. „Was werd denn do ausgerechnet am Heiligen Abend passiert sei“, wundert sie sich. Verwundert stellte sie nach dem gemeinsamen Essen, als sie wieder heimkommt fest, dass ihr Wohnungsschlüssel nimmer passt.

Neuer Zylinder

in der Haustür

Netterweise hatten Polizei und Feuerwehr die Türe geöffnet, das qualmende Zeug aus der Wohnung geschafft und den Zylinder erneuert. Ihre Schwester, die Anni, hatte mit einem neumodischen Rauchmelder schlechte Erfahrungen gemacht, der oft auch ohne Rauch alarmiert. So steckte sie den Rauchmelder wenn sie das Haus verlässt einfach in die Handtasche, um die Nachbarn nicht zu belästigen.

Kritik übte der Wast an einer Hecke an der Chiemseestraße. „Do muaßt scho aufbass’n, dass da beim Vorbeigehn net ’s G’sicht verkratzt. War hoid scho guat, wenn da Anlieger von dem Bürgersteig amoi sei Heck’n schneid’n dad“.

Viel bejubelt waren wiederum die „Laddshosen“, die mit ihren Einlagen so manchem der Besucher auf den Schlips traten. Höhepunkt der beiden, Sepp Brem und Martin Wollmann, war unter anderen aber die deftig aufbereitete bayerische Operette vom Schneewittchen „Schneewittl“. Die Stiefmutter, „a hantiges Weiberleid mit einem oreidigem Charakter“, kam bei der Moritat, anders als die Prinzessin, denkbar schlecht weg.

Zum Schluss durfte die Lauterbachhymne „Lauterbach, dir gehört mein Herz“ nicht fehlen, die von den zahlreichen Besuchern lautstark mitgesungen wurde. Für eine zünftige Stimmung sorgte zude,m die Gruppe „Saitnblech“.

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