Nußdorf – Mit den Höhepunkten aus den vergangenen 15 Jahren begeisterte die Nußdorfer Musikkapelle wieder einmal ihr Publikum und knüpfte so an die Erfolge aus ihren Frühjahrskonzerten der letzten Jahre an. Mit tosendem Beifall forderte das Publikum in der vollbesetzen Nußdorfer Turnhalle zum Ende gleich mehrere Zugaben ein.
Authentische Interpretationen
Was fasziniert den Besucher eines Konzertes einer Musikkapelle? „Es ist die dargebotene Vielfalt der Musikstücke und der Musikrichtungen, es ist die Harmonie des Orchesters, die authentische Interpretation und es ist nicht zuletzt auch das grandiose Engagement jedes einzelnen Musikers selbst“, sagte ein begeisterter Zuhörer am Ende des Konzertes und betonte, dass er das alles bei den Aufführungen der Nußdorfer Musikkapelle wiedergefunden hätte.
Dass er mit seiner Meinung nicht alleine war, dokumentierte das Publikum mit großen Beifallskundgebungen bereits nach jedem einzelnen Stück. Höhepunkt in einem Konzert ist immer der Auftritt eines Solisten. In diesem Jahr gab es gleich mehrere von ihnen, die sich in Szene setzten konnten. So schmolzen die Herzen der Zuhörer dahin, als Josef Maurer seiner Trompete brillante Töne entlockte und mit „Trumpet Dreams“ von Erwin Jahrreis wortwörtlich zum Träumen einlud. Selbst höchsten Tönen verlieh er einen messerscharfen und dennoch weichen Klang.
Eine weiterer Solist des Abends war die Klarinettistin Katharina Weyerer. Sie tauschte allerdings das Instrument gegen ihre eigene Stimme ein und sang unter Begleitung der Musikkapelle das einfühlsame Stück „Ich gehöre nur mir“. Allerdings gehörte sie in diesem Moment ganz alleine ihren Zuhören, als sie sich mit sanften Tönen in die Klänge des Orchesters einschmiegte, während sich die rund 37 Instrumentalisten in ihrer Lautstärke auf ein „Piano“ beschränkten.
Dass ein Schlagzeuger in einer Musikkapelle mehr kann, als nur für ein raumfüllendes Hintergrundrauschen zu sorgen, das zeigte der dritte Solist des Abends, Stefan Kogler. Mit seinem Trommelsolo zu „Fascinating Drums“ von Altmeister Ted Huggens inszenierte er ein wahres Feuerwerk der Klänge und sorgte mit tosenden Trommelwirbeln für ein beeindruckendes musikalisches Gewitter, das er auf die Zuhörer niederprasseln ließ. Faszinierend waren die schnellen Wechsel und die gegenläufigen Rhythmen. Eine Herausforderung für jeden Drummer, der Stefan Kogler mit vollem Körpereinsatz begegnete.
Alle drei Solisten sorgten mit ihren Darbietungen für einen riesigen Szenenbeifall des Publikums, das sich damit bereits mitten im Konzert ein „dacapo al fine“ erklatschte. „Altschlagzeuger“ Sepp Weyerer führte mit Witz und Humor durch das Programm und bedankte sich nach den vielen Zugaben schließlich bei dem wundervollen Publikum, das mit seinem Beifall der Kapelle höchstes Lob entgegenbrachte. stv