Brannenburg/Bad Feilnbach/Flintsbach/Neubeuern/Nußdorf/Raubling/ Rohrdorf/Samerberg – Die acht Bürgermeister der Gemeinden Bad Feilnbach, Brannenburg, Flintsbach, Neubeuern, Nußdorf, Raubling, Rohrdorf und Samerberg waren dabei.
Die PI Brannenburg ist für die Sicherheit von rund 45000 Einwohnern, verteilt auf einer Fläche von rund 270 Quadratkilometern, verantwortlich. Der Dienstbereich umfasst die acht Gemeinden.
Zusammenfassend bezeichnete Inspektionsleiter Mühlbacher die Sicherheitslage im Dienstbereich der Inspektion als „überdurchschnittlich gut“. Erfreulich in der Jahresbilanz 2017 sei insbesondere der Rückgang der Straftaten und die insgesamt hohe Aufklärungsquote.
Einen Schwerpunkt im Jahr 2018 werde die Bekämpfung der Hauptunfallursachen durch ganzheitliche Verkehrskontrollen sowie eine verstärkte Präsenz der Brannenburger Polizei zur Verhinderung von Straftaten sein. Auch der Bereich des Jungendschutzes soll 2018 weiter intensiviert werden.
Im Jahr 2017 wurden 1671 Straftaten erfasst. Dies stelle einen Rückgang um 325 Fälle oder 16,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr dar, so der Kommissar. Die Aufklärungsquote sei leicht gesunken und liege bei weiterhin „sehr guten“ 70,9 Prozent, so Mühlbacher. Wesentlich beigetragen hätten die „hervorragenden Fahndungserfolge der Schleierfahnder und der Bundespolizei“.
Rückgang der
Straftaten
Bei der sogenannten Häufigkeitszahl (erfasste Straftaten auf 100000 Einwohner, hochgerechnet zur objektiven Vergleichbarkeit) wurden 3783 Straftaten je 100000 Einwohner erfasst, was einen Rückgang um 770 Fälle gegenüber dem Vorjahr darstellt.
Sowohl bei der Berechnung der erfassten Straftaten als auch bei der Häufigkeitszahl sind Aufgriffe im internationalen Reiseverkehr auf den Bundesautobahnen A8 und A93, welche durch den Dienstbereich der PI Brannenburg verlaufen und von der Schleierfahndung und der Bundespolizei festgestellt wurden, ebenfalls eingerechnet. Würden die Aufgriffe der Schleierfahndung und der Bundespolizei zur Berechnung der Häufigkeitszahl herausgerechnet, lägen diese bei nur 2884 Fällen je 100000 Einwohner. Die Kriminalitätsbelastung liege damit auch 2017 wieder „unter dem gesamtbayerischen Durchschnittswert und auch dem des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd“.
Erfreulicherweise betrage der Anteil der Gewaltkriminalität im Dienstbereich lediglich 2,1 Prozent, was aber leider eine Steigerung um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr darstelle.
Erfreulich sei ein Rückgang der Diebstahlsdelikte von 342 im Jahr 2016 auf 291 im Jahr 2017 (minus 14,9 Prozent). Dies bedeute den niedrigsten Stand seit 2007, so Mühlbacher.
Bei den sogenannten „schweren Diebstählen“ sei ein Rückgang von 136 Fällen im Jahr 2016 auf 115 Fälle im Jahr 2017 (minus 15,4 Prozent) zu verzeichnen. Diesem erfreulichen Rückgang stehe allerdings ein Anstieg der Wohnungseinbruchsdelikte von 17 Fällen (2016) auf 34 Delikte im Jahr 2017 entgegen. Dieser Anstieg sei durch eine Einbruchsserie in der Silvesternacht 2016/17 in Rohrdorf bedingt. „Hier brachen zunächst unbekannte Täter in 13 Wohnhäuser ein und erbeuteten Wertgegenstände in Höhe von rund 57000 Euro“, erklärte Mühlbacher. Durch umfangreiche Ermittlungen konnten die Taten inzwischen einer albanischen Tätergruppierung zugeordnet werden. „Drei Täter befinden sich derzeit in Untersuchungshaft oder sitzen ihre rechtskräftigen Freiheitsstrafen in verschiedenen Justizvollzugsanstalten ab.“
Die Zahl der Sachbeschädigungen sei im Berichtsjahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr von 160 auf 154 Fälle (minus 3,7 Prozent) geringfügig gesunken. Mit 48 Sachbeschädigungen (2016: 56) machten Beschädigungen auf Straßen, Wegen und Plätzen den Großteil der statistisch erfassten Fälle aus, hieß es in der Mitteilung der PI Brannenburg.
Diese habe 44 Rauschgiftverfahren mit insgesamt 62 Delikten in eigener Zuständigkeit bearbeitet. Im Zuge dieser Verfahren seien 15 Durchsuchungen bei Tatverdächtigen durchgeführt worden. Im Jahr 2017 seien im Zuständigkeitsbereich der PI Brannenburg insgesamt 1043 Tatverdächtige (TV) ermittelt worden. Wie die stellvertretende Inspektionsleiterin Walter ausführte, waren „15 Prozent aller Tatverdächtigen 2017 Jugendliche und Heranwachsende. 94 Prozent der Straftaten im Jahr 2017 wurden durch allein handelnde TV begangen“.
Der in den letzten Jahren erkennbare Trend zum Anstieg der Gesamtunfallzahlen habe sich im Jahr 2017 mit einer Steigerung um 114 Unfälle (815 Verkehrsunfälle im Jahr 2016) leider weiter fortgesetzt. Prozentual betrage die Steigerung 13,9 Prozent. Bei den Verkehrsunfällen mit Personenschaden habe sich ein erfreulicher Rückgang um 5,5 Prozent von 163 auf 154 ergeben.
Leider seien im Jahr 2017 im Dienstbereich der PI Brannenburg zwei Verkehrstote (drei im Jahr 2016) zu beklagen gewesen. Bei der Zahl der Schwerverletzten bei Verkehrsunfällen musste ein Anstieg von 8,8 Prozent von 34 auf 37 registriert werden. Eine geringfügige Steigerung um 2,4 Prozent auf 167 leicht verletzte Personen (2016: 163) musste ebenfalls festgestellt werden. Zu beklagen waren auch „zwei Schulwegunfälle, wobei einer davon tödlich endete“, so Mühlbacher.
Schwere
Verkehrsunfälle
Die Zahl der schwerwiegenden Unfälle mit Sachschaden sei von 217 (2016) auf 242 (2017) angestiegen. Dies entspreche einer Steigerung im Jahresvergleich um 11,5 Prozent.
533 Kleinunfälle ereigneten sich 2017 im Dienstbereich der PI Brannenburg, so Mühlbacher.
Auffällig sei insbesondere der Anstieg von Wildunfällen um 41,4 Prozent von 140 im Jahr 2016 auf 198 im Jahr 2017.
Insgesamt führten die Verkehrsunfälle zu einem geschätzten Sachschaden von 1606000 Euro.
Im Bereich der Alkoholunfälle sei ein leichter Rückgang von 19 (2016) auf 18 (2017) zu verzeichnen. Dieser Rückgang um 5,3 Prozent deute eine „erfreuliche Tendenz“ an.
Im Jahr 2017 hätten sich insgesamt 181 Unfallfluchten, also Unfälle, bei denen sich der Unfallverursacher unerlaubt vom Unfallort entfernte, ereignet. Im Jahr 2016 ereigneten sich noch 168 Unfallfluchten. Mühlbacher: „Von den 181 Unfallfluchten konnten 69 Fälle geklärt werden.“