5000 Euro: Gemeinderat Flintsbach bewilligt Zuschuss für Burgruine Falkenstein

Gewaltige Kostensteigerung befürchtet

von Redaktion

Eine kontroverse Diskussion löste das Thema „Kostenbeteiligung der Gemeinde Flintsbach an den Sanierung der Burgruine Falkenstein“ in der jüngsten Sitzung des Flintsbacher Gemeinderats aus. Letztlich gab es grünes Licht für 5000 Euro als Zuschuss zur Sanierung.

Flintsbach – Mit Schreiben vom 20. März erhielt die Gemeinde Flintsbach von der Umwelt-, Kultur- und Sozialstiftung im Landkreis Rosenheim die Bitte, einen gemeindlichen Zuschuss zu den Sanierungsarbeiten in Höhe von 5000 Euro zu gewähren. Bereits 2016 hatte sich die Gemeinde mit einer einmaligen Zahlung von 10000 Euro beteiligt.

Hintergrund der erneuten Anfrage sei, dass der ursprünglich prognostizierte Gesamtkostenaufwand für die Sanierung der Außenwand in Höhe von 513000 Euro nicht eingehalten werden könne, so Flintsbachs Bürgermeister Stefan Lederwascher in der Sitzung.

Entgegen der Schätzung seien bereits für die beiden ersten Bauabschnitte bereits 507000 Euro verbraucht worden. Was aber nun noch ausstehe: Der dritte Bauabschnitt, rund 60 Meter Mauer, sowie die Bogenbrücke, die nach Möglichkeit wieder aufgebaut werden soll.

Wegen bedeutend größerer Mauerschäden und den damit zusammenhängenden Mehrkosten, insbesondere auch für die zwingend erforderlichen archäologischen Untersuchungen, würden sich die Mehrkosten nun auf rund 964000 Euro erhöhen.

Laut Landratsamt musste das Erdreich innerhalb der Mauern abgetragen werden, um den Druck von den Mauern zu nehmen. Dabei stieß man auf archäologische Funde. Statt der eingeplanten Kosten für Archäologie von rund 10000 Euro müssen nun 225000 Euro angesetzt werden.

Während sich während der Sitzung einige Gemeinderäte verpflichtet fühlten, die angefragte Summe zuzusagen, sahen das andere Gemeindevertreter völlig anders. Ein Gemeinderat sieht hier einzig den Eigentümer in der Pflicht, die Sanierungskosten zu tragen, und das sei schließlich die Stiftung des Landkreises. Er vertrat auch die Auffassung, dass es ratsam sei, die Ruine sich selbst und dem Verfall zu überlassen. Beispiele dazu gebe es genug, auch in der näheren Umgebung. Außerdem habe die Gemeinde bereits die Kosten für die Sanierung der Zufahrt mit rund 15000 Euro zu tragen. Zudem stünden weitere Kosten mit fortschreitender Sanierung an.

Er frage sich, woher diese weiteren Mittel genommen werden sollen?

Andere Gemeinderäte vertraten hingegen die Auffassung, dass es sich bei der Burgruine um einen wesentlichen Teil der heimischen Geschichte und damit um ein „wertvolles Kulturgut“ handele und sich alleine schon daraus eine moralische Verpflichtung der Gemeinde ableiten lasse. Die Burg sei Wahrzeichen der Gemeinde. Außerdem sei der angefragte Betrag aufgrund der derzeitigen wirtschaftlichen Situation für den Haushalt erschwinglich.

Stefan Lederwascher erinnerte daran, dass die Gemeinde vor einigen Jahren beinahe selbst Eigentümer der Burg geworden wäre und dann wegen der latenten Einsturzgefahr und der damit einhergehenden Verkehrssicherungspflicht wesentlich höhere Kosten zu tragen hätte. Für ihn stehe fest: „Die Burgruine muss erhalten werden, um sie auch für die Gemeinde nutzbar zu machen.“ Schließlich stimmte der Gemeinderat mit zwei Gegenstimmen zu.stv

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