Rathausplanungen

Es geht an die Gestaltung

von Redaktion

Bei den Planungen für das neue Rathaus in Großkarolinenfeld geht es an die Details. In der vergangenen Sitzung des Gemeinderates stellten die Architekten und die Landschaftsarchitektin die Fortschritte vor.

Großkarolinenfeld – Bei Ulrike Tuchnitz vom Büro Adler und Olesch ging es um die Brücke, die im Zuge der Aufwertung des Erlbachs geplant ist. Sie wurde von 13 auf acht Meter Länge reduziert, um Kosten zu sparen. Die Durchflusshöhe hat Kapazitäten für ein „hundertjährliches Hochwasser“ und ist mit dem Wasserwirtschaftsamt abgestimmt. Die lichte Breite beträgt zwei Meter.

Nun stellte sich die Frage nach der Oberfläche. Die Option „Holz“ schied aus, weil man befürchtet, der Boden könne bei einer Verschmutzung glitschig werden. Die Empfehlung der Landschaftsarchitektin waren großflächige Betonplatten, die sich visuell an das Rathausumfeld anlehnen. Eine Alternative wäre eine Lösung mit einer Beschichtung aus Epoxitharz. Da noch unklar war, was jeweils der statische Unterbau kostet, stellte der Gemeinderat die Entscheidung zurück.

Traditionelle Moorstruktur

Das Pflaster rund ums Rathaus soll an die für Großkarolinenfeld traditionelle Moorstruktur erinnern – die Landschaftsarchitektin hat dafür drei helle Grau-Töne vorgestellt, die durch einen dünnen dunklen Streifen aus Basaltlava abgetrennt werden. Für das Blindenleitsystem werden helle Streifen und sogenannte „Aufmerksamkeitsfelder“ mit Noppen eingeplant. Hierfür gab es die Zustimmung vom Gemeinderat.

Ebenfalls abgesegnet wurde die weitere Ausstattung mit Fahrradbügeln, Poller und Abfalleimer. Die Bänke könnten mit Fotogravuren oder Mustern gestaltet werden. Hier gefiel dem Gemeinderat die Idee, dass die Namen der einzelnen Gemeindeteile als Schriftgrafiken abgebildet werden.

Bei den Ausführungen von Elisabeth Piront und Stephan Leissle vom Architektenbüro Behnisch ging es um die Gestaltung der Rathaus-Fassade. „Hier wollten wir ja Themen und Materialien der Umgebung aufgreifen“, erklärte Leissle. Holz, Ziegel, Glas und Metall sollen zum Einsatz kommen. Die Architekten machten aber auch deutlich, dass eine endgültige Entscheidung bei den Farben noch nicht nötig ist. Man wolle nur eine ungefähre Richtung abstecken.

Zur Visualisierung der Klinkerfassade hatte Architektin Piront einige Muster dabei. Sie zeigten helle bis dunklere Rot-Töne. Das Gremium tendierte grundsätzlich zu einer hellen Lösung, auch, weil das den Durchgang zwischen den beiden Gebäude-„Steinen“ freundlicher machen würde. Für die Schiebeläden aus Holz schlugen die Planer Pappel-Holz vor, da es leicht sei. In seiner thermisch behandelten Form sei es außerdem haltbar.

Das sahen einige Ratsmitglieder anders. Leonhard Krichbaumer (CSU) erklärte, Pappel sei ein minderwertiges Holz und ungeeignet. Der Gemeinderat beschloss daher, die Entscheidung zurückzustellen. Es sollen erst Alternativen und deren Kosten vorgestellt werden.

Josef Lausch (PLW) als erklärter Gegner dieser Rathaus-Variante meinte zum aktuellen Planungsstand: „Ich bin erschrocken, als ich das gesehen habe.“ Er zeigte sich nicht überzeugt, dass dieses Gebäude zum Ortsbild passe. Gremiumskollegin Irmi Huber (CSU) dagegen betonte: „Mir gefällt das gut.“

Artikel 1 von 11