Gemeinderat Neubeuern diskutiert über Schwirtlich-Haus

Zukünftige Nutzung noch unklar

von Redaktion

Auf der Tagesordnung der jüngsten Ratssitzung in Neubeuern stand als Wiedervorlage die zukünftige Nutzung des Schwirtlich-Hauses am Marktplatz in Neubeuern. Dort sind Gästeinfo, Schifffahrtsmuseum und Galerie untergebracht.

Neubeuern – Wie berichtet, wurde die Nutzung von Museum und Galerie kürzlich vom Landratsamt Rosenheim aus Brandschutzgründen untersagt.

Ingenieur Hofmann, Sachverständiger für vorbeugenden Brandschutz, wurde eingeladen, im Rahmen der öffentlichen Gemeinderatssitzung darüber zu berichten, welche Maßnahmen erforderlich sind, um diese Räume so bald wie möglich wieder nutzen zu können.

Hofmann erklärte, dass nach dem Gesetz unterschieden wird, ob das Gebäude ein „Normalbau“ oder ein „Sonderbau“ ist. Ein Normalbau sei beispielsweise ein Rathaus, eine Schule dagegen ein Sonderbau. Beim Schwirtlich-Haus am Marktplatz handele es sich seiner Meinung nach um einen Normalbau. Bei diesem Haus sei gemäß der Bauordnung ein erster Rettungsweg vorhanden, ein zweiter könne über die Feuerwehr mit Leitern abgewickelt werden. Außerdem ist eine Feuerwehr vor Ort, die innerhalb von zehn Minuten am Brandort sein kann. Damit sei „Gefahr für Leben und Gesundheit“ nicht vorhanden, so der Sachverständige. Zudem gebe es im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss hangseitig Ausgänge und beim Dachgeschoss könnte auf der Hangseite ein Baugerüst als zweiter Rettungsweg angebracht werden.

Wenn es allerdings mehr als drei Nutzungseinheiten gibt, wenn also beispielsweise weiterhin die vorhandene Wohnung vermietet werde, gebe es wesentlich höhere Anforderungen beim Brandschutz, wie es eben vom Landratsamt gefordert wird.

„Das Gespräch mit dem Landratsamt muss gesucht werden, um einmal zu definieren, um welche Gebäudeklasse es sich beim Schwirtlich-Haus handelt“, riet Hofmann. Die übergroße Vorsicht, die mittlerweile landauf und landab herrsche, sei als Folge der Brandkatastrophe in Schneizlreuth enstanden.

Seiner Meinung nach bestehe beim Schwirtlich-Haus nur ein formaler Fehler, nämlich die fehlende Baugenehmigung für die Nutzungsänderung. Die Sperrung entbehre jeder rechtlichen Grundlage, so der Fachmann.

Dem entgegnete Bürgermeister Hans Nowak, dass „er einen Teufel tun werde, die Nutzungsuntersagung des Landratsamtes zu ignorieren“. Sollte etwas passieren, würde er zur Verantwortung gezogen werden.

Es herrschte Übereinstimmung im Rat, dass man mit dem Landratsamt sprechen müsse, denn es müsste doch möglich sein, durch einfache Maßnahmen Museum und Galerie schnellstmöglich wieder eröffnen zu können.

Allerdings gibt es nach wie vor keinen Beschluss, wie das Schwirtlich-Haus zukünftig genutzt werden soll. Bevor das nicht geschehen ist, könne auch über kein Brandschutzkonzept entschieden werden.

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