Kiefersfelden – Ein Festzug, begleitet von zahlreichen Musikkapellen, zieht am Samstag vom Theaterhaus zum Rathausplatz zur Enthüllung des neuen Ritterkunstwerks.
Scheinbar vom Himmel hoch schwebte der Bronzeritter nach Kiefersfelden ein. Schon Ende letzter Woche wurde das große Ritterkunstwerk am Rathausplatz aufgebaut und ist seitdem hinter großen Stellwänden verborgen. Die beiden je 1,90 Meter hohen und 220 Kilo schweren Bronzefiguren zweier typischer Kiefersfeldener Ritter wurden vom oberbayerischen Steinmetz Hanno Größl zusammen mit dem Bildhauer Markus Barthuber modelliert.
Die Ritter stehen künftig mit gezücktem Schwert, zwischen je fünf massiven Steinplatten, im Ortszentrum an der auch von Mautflüchtlingen viel befahrenen Kiefersfeldener Durchfahrtsstraße von und nach Tirol. Die 2,40 Meter hohen und ein Meter breiten Steinplatten aus Brannenburger Biberstein symbolisieren die barocke Drehkulissenbühne im Volkstheater Kiefersfelden. Das Ritterkunstwerk wird nach dem Festakt im Theaterhaus mit anschließendem Festzug am Rathausplatz feierlich enthüllt.
Der um 17 Uhr beginnende einstündige Festakt im Theaterhaus will mit Spielszenen, historischen Rückblicken, einer Demonstration der barocken Drehkulissenbühne, Musik und Gesängen 400 Jahre Volkstheater Ritterschauspiele Kiefersfelden Revue passieren lassen. Reden sind dabei auf das Allernötigste beschränkt. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Hajo Gruber spricht am Ende der Theaterpräsentation nur der bayerische Ministerpräsident Markus Söder als Schirmherr ein kurzes Grußwort.
Nach dem Festakt geleiten sieben Musikkapellen aus Kiefersfelden, Mühlbach, Flintsbach, Erl, Vorderthiersee, Hinterthiersee und Landl die Gäste in einem Festzug vom Theater zur Kunstwerkenthüllung am Rathausplatz. Zahlreiche Vereine aus Kiefersfelden, die Audorfer Gebirgsschützen, die Passionsspiele Erl wie Thiersee, die Volkstheater Flintsbach und Bad Endorf ziehen gemeinsam mit der Kiefersfeldener Theaterschar durch den Ort. „Wir wollen mit Festakt und Festzug auch Danke sagen den vielen Generationen vor uns, den Bauern, Handwerkern und Arbeitern, die in Kiefersfelden eine 400 Jahre währende Volkstheatertradition geschaffen haben“, betont Philipp Kurz, Vorsitzender der Theatergesellschaft Kiefersfelden.
Markus Söder ist Schirmherr
Der Ministerpräsident steht mit Landtagspräsidentin Barbara Stamm, dem oberbayerischen Bezirkstagspräsidenten Josef Mederer und Rosenheims Landrat Wolfgang Berthaler an der Spitze der Gästeliste. Mit ihnen feiern Mandatsträger aus Landtag, Bezirk und Gemeinden sowie Gäste aus Tirol und Salzburg 400 Jahre Volkstheater Ritterschauspiele Kiefersfelden 1618 bis 2018.
Was im 17. Jahrhundert mit Bibelspielen, Heiligen- und Parabelstücken begann, wandelte sich ab 1833 zu der bis heute anhaltenden Spieltradition der Ritterdramen. Bis zu 100 Mitwirkende begeistern alljährlich auf der barocken Drehkulissenbühne die Besucher. Heuer stehen zwischen Ende Juli und Mitte September, jeweils an den Wochenenden, insgesamt zwölf Aufführungen „Kaiser Oktavianus“ auf dem Programm.