Höslwang – Zur Bürgerversammlung und Versammlung zur Dorferneuerung hatte die Gemeinde Höslwang geladen. Geschäftsstellenleiter Marko Binder stellte zunächst statistische Zahlen vor. So liegt die Gemeinde Höslwang bei der Steuerkraft auf dem 45. und somit vorletzten Platz der 46 Landkreisgemeinden. Im Landesentwicklungsplan wird die Kommune als „Raum mit besonderem Handlungsbedarf“ eingestuft. Höhere Fördersätze sind die Folge und sollen fehlende Finanzkraft ausgleichen.
Der Gesamthaushalt steigt im Jahr 2018 von 4,26 auf 4,41 Millionen Euro an. Die amtliche Einwohnerzahl liegt derzeit bei 1302 Bürgern. Für das laufende Jahr wurden für mögliche Investition verschiedene Ansätze in den Haushalt gestellt. 278000 Euro abzüglich Zuschüsse sind für den Breitbandausbau geplant, 171000 Euro für Schmutz- und Regenwasserkanäle. Der Strassenunterhalt wird mit 120000 Euro geplant und für die Dorferneuerung sind 70000 Euro vorgesehen.
Der Bereich Wasserbau nimmt 100000 Euro in Anspruch, das sind Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität im Pelhamer See. Für den neuen Wertstoffhof plant die Gemeinde mit 240000 Euro und für eine nur in Studien mögliche Sporthalle 600000 Euro. Beide Projekte stecken allerdings noch in frühen Planungsphasen und eine Realisierung 2018 ist unwahrscheinlich.
„Hervorragende Trinkwasserqualität“
Maier informierte über die „hervorragende Trinkwasserqualität“ in Höslwang. Der örtliche Brunnen hat einen extrem niedrigen Nitratwert von 6,1 Milligramm. Bei Regenwasserrückhalt wurden die ehemaligen Klärbecken von 1200 auf 1700 Kubikmeter vergrößert. Große Probleme und Kosten bereiten in die Schmutzwasserkanalisation eingebrachte Putzlappen. Folge ist ein Ausfall der Pumpstationen und Kosten für Wartung und Instandsetzung.
Anni Prankl stellte das Projekt Höfegeschichte vor. Es besteht die Möglichkeit Geschichte, die Folge der Besitzer und weitere Informationen auf einem Infoschild anzubringen. Recherchen bis ins Staatsarchiv sind hierfür notwendig.
Heinrich Schneider blickte zurück auf die durchgeführten Maßnahmen der Dorferneuerung. Das Hohlwegerl nach Unterhöslwang forderte doch intensivere Planungen als erwartet. Aktuelles Thema und Dauerbrenner ist die weitere Nutzung des Nord- und Westtraktes des Pfarrhofes, auch genannt Klostergut oder Schwesternheim.
Der Erbpachtvertrag läuft noch 55 Jahre. Hier werden verschiedene Ansätze verfolgt. Eine Sport- oder Mehrzweckhalle wird näher betrachtet. Zu bedenken ist laut Schneider, dass bis zu 103 Parkplätze geschaffen werden müssten und Nebenräume viel Flächen verschlingen. Die Kosten müssten mit mindestens 1,8 Millionen Euro angesetzt werden.
Eine andere Möglichkeit wäre Wohnen im Alter beziehungsweise betreutes Wohnen mit Apartments in das Gebäude zu integrieren. In Kirchanschöring wurde ein vergleichbares Projekt umgesetzt. Planer und Architekt Georg Oswald gab zu Bedenken, dass eine Belebung der Ortsmitte wichtig sei: „Eine Turnhalle erfüllt das nicht.“ Unterschiedliche Pläne wie Halle und Wohnen schliessen sich gegenseitig aus. Auch der Schützenverein sucht neue Räume und soll bei den verschiedenen Ansätzen im Untergeschoss untergebracht werden. Letztlich muss der Gemeinderat die Richtung nach Vorarbeit durch die Arbeitskreise der Dorferneuerung bestimmen.
Vielversprechende Gespräche
Zum kommunalen Wohnungsbau führte Bürgermeister Maier aus, dass mit einem Gemeinderatsbeschluss die Planung an Stelle des Spiel- und Bolzplatzes angehalten wurden. Erste Gespräche mit der erzbischöflichen Finanzkammer als Grundstückeigentümer des möglichen Alternativstandortes an der Schönbrunner Straße seien vielversprechend verlaufen.