Zwei Jahre Bürgermobil in Flintsbach und Brannenburg

Erfolgsprojekt „Bürgermobil“

von Redaktion

Seit Mai 2016 steht den Gemeinden Flintsbach und Brannenburg ein Bürgermobil zur Verfügung. Die beiden Kommunen haben sich zunächst für zwei Jahre an den Kosten beteiligt, nun stand eine Verlängerung der Maßnahme an. Grund genug für den Betreiber, das Christliche Sozialwerk Degerndorf-Brannenburg-Flintsbach e.V., Bilanz zu ziehen.

Flintsbach – Mobil zu sein ist der Wunsch eines jeden Menschen, der sein tägliches Leben und sein persönliches Umfeld aktiv gestalten will. Was für jüngere Menschen ohne Mühe machbar ist, kann sich für Senioren als Problem herausstellen. Insbesondere dann, wenn jemand in seiner körperlichen Bewegung eingeschränkt ist. Dann können selbst kürzeste Wege in die nähere Umgebung, zum Beispiel zum Arzt, zur Apotheke oder auch zum Einkauf, zu einer nicht einfachen Aufgabe werden. Viele sind hierbei auf die Hilfe der Familie, von Freunden oder Nachbarn angewiesen.

Seit der Inbetriebnahme des Bürgermobils haben Senioren nun ein Stück mehr Eigenständigkeit und Unabhängigkeit.

Flintsbachs Bürgermeister Stefan Lederwascher erinnerte sich an den Start der Aktion: „Wir haben als Test zunächst einmal ganz klein und mit nur wenigen Stunden Einsatzzeit am Tag angefangen. Dabei haben wir aber schon sehr bald festgestellt, dass wir die Zeiten ausweiten müssen.“

Zur Nutzung berechtigt sind Bürger der Gemeinden Flintsbach und Brannenburg ab Eintritt in das Rentenalter (67 Jahre). Hinzu kommen noch Schwerbehinderte mit einer Erwerbsminderung ab 50 Prozent, die von einem Betreuer begleitet werden. Das Fahrzeug steht wochentags von 9 bis 11.30 Uhr und 14 bis 16.30 Uhr innerhalb der Gemeindegebiete Brannenburg und Flintsbach zur Verfügung.

Organisation, Tourenplanung und Einteilung der Kraftfahrer hat das Sozialwerk übernommen. „Auch hier sind wir auf die Hilfe Ehrenamtlicher angewiesen“, sagte Evi Faltner. Sie ist stellvertretende Geschäftsführerin des Christlichen Sozialwerks Degerndorf-Brannenburg-Flintsbach e.V. Denn die Fahrer erhalten keine Vergütung, sondern sind allesamt für die gute Sache ehrenamtlich unterwegs.

Im ersten Betriebsjahr 2016 wurden am Tag durchschnittlich 4,5 Fahrten durchgeführt. Bereits schon ein Jahr später wuchs die Nutzungsquote auf durchschnittlich 7,6 Fahrten pro Tag an. „Trotz zahlreicher Spenden örtlicher Gewerbebetriebe und zahlreicher Privatpersonen trägt sich das Projekt noch nicht von alleine“, so Lederwascher. Daher sei eine regelmäßige Förderung durch die beiden Gemeinden zwingend notwendig. Dieser Zuschuss liegt derzeit bei 1000 Euro pro Monat. Dabei übernimmt Brannenburg einen Anteil von 66 und Flintsbach von 33 Prozent. Nur so sei man in der Lage, diese Dienstleistung auch kostenfrei anzubieten. Denn von den mitfahrenden Personen darf kein Beförderungsentgelt verlangt werden, da sonst ein Taxibetrieb – mit allen rechtlichen Konsequenzen – vorliegen würde. Dennoch seien diese gerne dazu bereit, mit Spenden das Projekt zu unterstützen. So wie auch jetzt erneut die Gemeinde Flintsbach.

Grünes Licht aus

Flintsbach

Der Gemeinderat Flintsbach beschloss in seiner jüngsten Sitzung einstimmig die Fortführung des Erfolgsprojektes für weitere zwei Jahre. Eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 4000 Euro pro Jahr wurde zugesagt.

Wie aus der Gemeindeverwaltung Brannenburg zu erfahren war, wird in der nächsten Ratssitzung am kommenden Dienstag darüber entschieden, ob auch die Gemeinde Brannenburg dieses Projekt weiter unterstützen will.

In einem Vertrag war im Oktober 2015 festgelegt worden, dass die beiden Gemeinden Flintsbach und Brannenburg das Projekt „Bürgermobil“ für zunächst zwei Jahre mit insgesamt 12000 Euro pro Jahr unterstützen werden. Laut Vertrag werde die Summe – geteilt auf ein beziehungsweise zwei Drittel – getragen. Das bedeutet für Brannenburg 8000 Euro, für Flintsbach 4000 Euro.

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