Feldkirchen-Westerham – Eng verbunden und ebenso unverzichtbar für den Erhalt einer traditionsreichen Kultur, Zucht, Aufzucht und Pflege sind ihre Schäfer. Seit 40 Jahren besteht die Schafhaltervereinigung Rosenheim und nutzte ihren Geburtstag, in Feldolling mit einem bunten Programm zu feiern.
Gemäß der Tradition fand ein Kirchenzug vom und zum Festgottesdienst statt. 18 Fahnen, darunter elf von Schafzüchtervereinen, boten ein würdevolles Bild am ökumenischen Feldaltar am Ortsende in Richtung Hammer. Für die musikalische Begleitung sorgten die Blaskapelle Großhöhenrain und die Blaskapelle Bruckmühl. Passend zum Ausrichter des Festes, wählte Pastorin Dr. Julia Oppermann – unterstützt durch die katholische Pastoralreferentin Christine Petersen – für ihre Predigt den Vers aus dem Johannes-Evangelium „Der Herr ist mein Hirte – an nichts wird mir mangeln“ und verdeutlichte die Beziehung zwischen Hirte und Schaf anhand der biblischen Botschaft zwischen Gott und den Menschen.
Groß war die Freude des Vorsitzenden der Schafhaltervereinigung, Roland Kirr, nicht nur über die zahlreichen eigenen Mitglieder, die Familie Hoffmann als Gastgeber auf ihrem Schafhalteranwesen begrüßen konnte, wie die Feldollinger Burschen, sondern auch über die Teilnahme der örtlichen Vereine im voll besetzten Zelt. Als Ehrengäste waren Bayerns Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Michaela Kaniber, die Landtagsabgeordneten Otto Lederer und Klaus Stöttner, Ehrenkreisobmann und MdL a.D. Sepp Ranner, Bezirksrat Günther Wunsam und Landrat Wolfgang Berthaler gekommen. Die Ehrenvorsitzenden der Vereinigung, Robert Groeger, Werner Fröwis und Martin Kollmannsberger sowie Sepp Grassegger, Vorsitzender des Landesverbandes und Vertreter des Veterinäramts, verfolgten ebenso interessiert die Vorführungen und Reden. Hoheitlichen Besuch gab es ebenso: Die Altmühltaler Lammkönigin, Jana Müller aus Hilzhofen, sowie die bayerische Wollkönigin, Simone Ostermeier, waren nach Feldolling gekommen.
Staatsministerin Michaela Kaniber hob in ihrer Festrede den unverzichtbaren Mehrwert für Landschaft, Natur und Naturschutzgebiete, extensives Grünland und hochwertige Produkte wie Fleisch und Wolle durch die Schafe hervor. Die Leistungen der Schafhalter in Bezug auf Pflege und Erhalt sei unbezahlbar. Größte Sorge und Herausforderung sei inzwischen der „Wolf“ geworden. So gab es 2016 1100 tote Schafe und Rinder, welche gemeldet worden sind.
Angesichts der derzeitigen Situation, auch in Anlehnung an ihre Vorredner, äußerte sich die Ministerin zu den weiteren Belastungen, welche auf den Schultern der Schäfer und Schafhalter drückten. Dazu gehörten kontinuierlich steigende Ausgaben für Pachten und Versicherungen, Preisverfall bei Fleisch und Wolle sowie ungebührlicher Verwaltungsaufwand bei Leistungen, die 14-Stunden-Tage bei Regen und Hitze in Anspruch nehmen.
Einen Überblick verschaffte sich die Ministerin dann bei einem Rundgang über Schafrassen, den klassischen Künsten des Wollspinnens, der Schafschur, dem Filzen und anderen Produkten.pes