Großkarolinenfeld – Aber leider sei es im abgelaufenen Jahr nicht so gekommen. Eine landesrechtliche Anerkennung für die Betreuungsstätte schrieb das Sozialministerium durch ein neues Gesetz vor. Allein der 20-seitige Antrag habe der Pflegedienstleiterin Boos Kopfzerbrechen verursacht, so die Vorsitzende. Diese Mammutaufgabe sei mit dem Ergebnis bewältigt worden, dass die Nachbarschaftshilfe Großkarolinenfeld als erste Einrichtung im Landkreis die Anerkennung bekamen. Wirtschaftlich habe die Gemeinde dem Verein „mit einem monatlichen Zuschuss“ unter die Arme gegriffen.
Pflegedienstleiterin für den ambulanten Bereich, Marianne Dußmann, fasste ihre Rückschau in fünf Punkten zusammen. „Wir müssen ganz unterschiedliche Bedürfnisse unter einen Hut bringen, denn unsre Klienten brauchen Pflege und Behandlung zu bestimmten Zeiten und für eine bestimmte Dauer“, so Dußmann.
Die Mitarbeiter seien als Teilzeitkräfte oder als 450-Eurokräfte angestellt und seien wirklich flexibel im Einsatz. Sie würden manchmal auch ihre privaten Ansprüche zurückschrauben, um die Dienste bei der Nachbarschaftshilfe zu gewährleisten. „Wir können uns glücklich schätzen so ein engagiertes Team zu haben“, so die Pflegedienstleiterin. Vorschriften würden jedoch den täglichen Arbeitsablauf bestimmen. Die Pflegeversicherung regele genau, wie viel für eine Tätigkeit abgerechnet werden darf. Dies treffe auch auf die Finanzen zu. Trotz des sozialen Auftrages, zu helfen, wo Not ist, dürfe die Refinanzierung nicht außer Acht gelassen werden.
Doch es gab auch schöne Momente. Dazu gehörte ein Betriebsausflug der Mitarbeiterinnen, eine Adventsfeier für die Klienten und das Jahresessen bei dem Maria Otter für zehn Jahre und Marianne Dußmann für 20 Jahre Mitarbeit geehrt wurden.
„Wir sehen die Nachbarschaftshilfe nach wie vor so, dass sie in der Gemeinde eine soziale Verantwortung habe. Wenn wir unsere Angebote nicht halten, müssen die älteren, kranken Menschen früher ins Heim, das ist zu vermeiden“ so die Pflegedienstleiterin für die Bereiche Hauswirtschaft und Betreuung, Christine Boos, bei ihrem Rückblick.
Kontaktstadel
ist äußerst gefragt
Das Bestehen des Kontaktstadels habe kurzzeitig auf der Kippe gestanden. Alle geforderten Auflagen erfüllen oder ganz zuzumachen, dazwischen gab es nichts. Dabei steige die Nachfrage im Kontaktstadel ständig, so Boos. Die Betreuer wurden geschult und die Gemeinde sprang mit einer finanziellen Unterstützung von 1100 Euro monatlich bei. So kam die Anerkennung ab dem 1. Januar 2017. Es sei nach wie vor der Kontaktstadel, in dem sich Alt und Jung treffen können. Der Bedarf in der Hauswirtschaft und beim Mittagstisch sei seit 2016 um das Dreifache gestiegen.
Christine Boos lud die Besucher zur 40-Jahr-Feier, die vom 3. bis 9. Juni mit vielen Aktionen durchgeführt wird, (siehe blauer Infokasten) ein.
Abschließend bedankte sie sich für die großzügigen Spenden der Großkarolinenfelder Bürger, Firmen und der Gruberstiftung. Ebenso bedankte sie sich beim Wirtschaftlichen Verband Rosenheim, der die Leasingraten drei Jahre für das neue Auto übernimmt. Alois Benkard habe Obstbäume für den Kontaktstadel gespendet.
Kassenverwalter Peter Daum stellte einen umfangreichen Finanzbericht und den Bericht der Rechnungsprüfung vor. gr