Theater Bad Endorf probt fürs lustige Sommerspiel

Auf Umwegen zur Traumhochzeit

von Redaktion

Mit „Doppelmord – Ko des sei?“, einem Volksstück des österreichischen Dramatikers und Journalisten Ludwig Anzengruber, das vom 20. Juli bis 17. August im Endorfer Theater aufgeführt wird, feiert das lustige Sommerspiel sein 50. Jubiläum. Die Proben laufen derzeit auf Hochtouren.

Bad Endorf – Anzengrubers Bauernposse in drei Akten erlebte ihre Uraufführung am 1. Februar 1876 im Theater an der Wien. Sie handelt von einem jungen Liebespaar, das sich nur heimlich treffen kann, weil die Väter seit Jahrzehnten verfeindet sind und folglich jede Einwilligung zur Eheschließung verweigern.

Als Poldi, gespielt von Konrad Hamberger, einen in der Zeitung abgedruckten Abschiedsbrief von Doppelselbstmördern findet, schreibt er ihn ab und lässt ihn seinem Vater zukommen. Er versteckt sich mit seiner Geliebten Agerl (Barbara Bichler) in einer verfallenen Hütte und genießt in Ruhe sein Liebesglück. Unterdessen befürchten ihre Eltern das Schlimmste und alarmieren die ganze Dorfgemeinschaft. Als das Liebespaar endlich gefunden wird, geben die Väter endlich ihr Einverständnis zur Hochzeit.

Nach dem Religiösen ist vor dem Spaßigen

Die Theatergesellschaft Bad Endorf inszeniert „Doppelselbstmord – Ko des sei?“ mit einem aufwendigen Bühnenbild und zahlreichen Gesangseinlagen. Bewundernswert – und durch den Wechsel zwischen religiösem und lustigem Stück bedingt – ist die Fähigkeit der Endorfer Theaterspieler, zuerst fromme und heilige Personen darzustellen und nur ein paar Wochen später als zickige Kurgäste, hinterkünftige Haberfeldtreiber oder dumme Bauerndrudscherln aufzutreten.

Der Rollentausch beginnt bereits, während das religiöse Stück aufgeführt wird, denn für die lustigen Proben bleibt nicht viel Zeit. Das lustige Bühnenbild steht erst zwei Wochen vor der Aufführung zur Verfügung, zuvor muss beim Proben mit Behelfstischen, symbolischen Stühlen und ähnlichen Utensilien improvisiert werden. Sich eine bayerische Bauernstube vorzustellen, während man in der Wüstenlandschaft für den verlorenen Sohn steht, fällt den Spielern nicht immer leicht.

Karten ab

sofort erhältlich

Der betriebene Aufwand ist im Jubiläumsjahr deutlich höher, dem Publikum soll etwas Besonderes geboten werden. Spielleiterin Annemarie Ramoser, die mit „Doppelselbstmord – Ko des sei?“ ihr 33. Lustspiel inszeniert, zeigt sich trotzdem zuversichtlich. „Es hat beim 40. funktioniert, warum soll es dann nicht auch beim 50. Jubiläum klappen?“

Karten für das Stück „Doppelselbstmord – Ko des sei? von Ludwig Anzengruber gibt es über die Webseite www.theater-endorf.de oder an der Theaterkasse Montag, Mittwoch und Freitag (außer Feiertag) jeweils von 9 bis 13 Uhr, Telefon 08053/3743.

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