Raubling-Großholzhausen – „Mein Heimatland“, ertönte am gestrigen Festtag nach dem Feldgottesdienst im „Wiachal-Anwesen“ von Simon Kaffl aus allen Instrumenten der zehn Musikkapellen, dirigiert von Jubiläumsmusikmeister Stephan Heinke. Und alle waren voller Begeisterung in „Hoizhausen musikalisch dahoam“.
Auch Prälat Josef Obermaier ging in seiner Ansprache auf die Musikinstrumente ein und hatte das wohl älteste Instrument der Menschheitsgeschichte dabei – eine Flöte. „Sie gibt es nicht nur seit 140 Jahren, wie die Hoizhauser Musi, sondern bestimmt seit über 4000 Jahren und ist damit das älteste Instrument der Welt“, erklärte er und versammelte alle Kinder um den Feldaltar, eine besonders nette Geste. Er hob hervor, dass Musik für alle Lebensbereiche stehe: für Freude und Tanz, aber auch für Trauer. Er rief dazu auf, die Musik lebendig zu erhalten, den Nachwuchs zu schulen, damit sie nicht nur „an Handys ihre Dudelei runtereiern“ lassen. „Gute Musik entsteht denn, wenn sie aus dem Glauben und der Liebe kommt“, so der Prälat.
Böller- und Salutschüsse gehören zu einem großen Fest. In Großholzhausen waren gestern krachende Böller zu hören. Für die Fürbitten, auch zum Gedenken der verstorbenen Musikmitglieder, war Alfred Hilscher prädestiniert. „Was wäre die Tradition ohne Musik“, meinte Bürgermeister Olaf Kalsperger, als er sich für das Engagement der Musiker bedankte. Immerhin sei die Musikkapelle Großholzhausen nicht nur 140 Jahre alt geworden, sondern auch seit der Gebietsreform im Jahr 1978 seit nunmehr 40 Jahren im erweiterten Gemeindegebiet Raubling eingebunden.
Im Festzug durch den Ort gaben zehn Musikkapellen den Ton an, zusätzlich musste zum 1200 Personen fassenden Festzelt ein provisorischer Biergarten angelegt werden, um den Andrang zu bewältigen.
Musikervorstand Christian Warter und Dirigent Stephan Heinke bedankten sich bei Festleiter Hartig mit einem Präsent für die aufwendige Organisation und die Hoizhauser Jubiläumskapelle unterstrich einmal mehr: Da spuit d´Musi.
Am heutigen Montagabend findet zum krönenden Abschluss ab 19 Uhr ein Ochsen- und Kesselfleischessen statt, dazu spielt die Musikkapelle Brannenburg.