Schechen – Weitere anstehende Straßen wie zum Beispiel die Lindenstraße in Pfaffenhofen kommen in den nächsten Jahren an die Reihe.
Vorab erklärte Bürgermeister Hans Holzmeier noch einmal, warum die Straßen im Gemeindegebiet ausgebaut werden. Grund dafür war zunächst die Änderung des kommunalen Abgabengesetzes. Für noch nicht endgültig baulich hergestellte Erschließungsstraßen können Erschließungsbeiträge nur noch erhoben werden, wenn der Baubeginn nicht mehr als 25 Jahre zurückliegt. Eine Abrechnung nach dem Straßenausbaubeitragsrecht, mit einem wesentlich geminderten Umlagesatz, ist durch die Gesetzesänderung ohnehin nicht mehr möglich, so Holzmeier.
Frist bis zum Jahr 2021
für die Fertigstellung
Für die Fertigstellung der betroffenen Straßen haben die Gemeinden eine Frist bis zum Jahr 2021 vom Gesetzgeber bekommen. Würde man die Frist untätig verstreichen lassen, so der Bürgermeister, wäre das ungerecht den Anwohnern gegenüber, deren Straßenbaukosten wie üblich mit 90 Prozent umgelegt wurden. Also habe man in Schechen geschaut, welche Straßen davon betroffen sind, und entschieden, diese jetzt anzugehen. Für die Anwohner der drei Straßen, mit denen begonnen wird, findet am 26. Juli außerdem eine Infoveranstaltung im Rathaus statt.
Die Straße Am Anger wird auf 820 Quadratmetern ausgebaut. Aktuell ist sie nur aufgekiest. Planer Schollerer erklärte, dass der Bebauungsplan zwar eine Ausbaubreite von sieben Metern vorsehe, 5,5 Meter dort aber reichen würden. Immerhin werde die Sackgasse nur von Anwohnern und Besuchern befahren. Damit, sowie mit einer vorgesehenen einfachen Ausbauweise, könnte man Kosten sparen. „Minimaler“ Grunderwerb wäre nötig.
Am Ende der Straße sei eine Wendemöglichkeit geplant. Diese ist nötig, weil ein dreiachsiges Müllfahrzeug sonst nicht umdrehen könnte und schlecht 125 Meter im Rückwärtsgang zurücklegen kann.
116000 Euro plus Aushub-Entsorgung
Der Planer rechnet mit Baukosten von rund 116000 Euro, betonte aber, dass dazu noch die Entsorgungskosten für den Bodenaushub kämen. Hier, so Schollerer, stehe die Analyse noch aus.
Die Dahlienstraße ist im Westen bereits ausgebaut und beidseitig bebaut, im Osten trifft beides nicht zu. „Sie ähnelt da eher einem Biotop“, so der Planer. Im Bebauungsplan ist eine Fortführung auf 650 Quadratmetern mit Wendemöglichkeit vorgesehen. Auch hier will man statt sieben Meter nur auf einer Breite von 5,5 Metern ausbauen und die Seitenstreifen befestigen. Der Grund dazu ist bereits in Gemeindehand.
Die vorgesehene Wendemöglichkeit funktioniere für Pkw, nicht aber für ein Müllfahrzeug. Doch da die Strecke relativ kurz sei, könne dieses dort rückwärts fahren, meinte der Planer. Er rechnet mit einer Ausbausumme von 163000 Euro. Kostensteigernd wirke sich ein negativ ausfallendes Bodengutachten aus, das auf einen nötigen Bodenaustausch wegen mangelnder Tragfähigkeit hinweist. Auch hier kommen noch die Entsorgungskosten hinzu.
„Verzwicktes“
Hochfeld
Im Hochfeld herrschen „verzwickte“ Grundverhältnisse, so Schollerer. Die auszubauende Erschließungsstraße von 1350 Quadratmetern beginnt westlich mit einer Breite von 4,20 Metern und endet bei ihrer Einmündung in die Marienberger Straße mit sechs Metern.
Im westlichen Bereich seien Grundabtretung bereits vollzogen oder notariell beurkundet, im östlichen Bereich sei die Lage komplizierter, weil noch Grunderwerb nötig ist. Massiver Baumbestand, den man erhalten wolle, sowie die Wohnbebauung, ließen teils nur eine Breite von vier Metern zu. „Ein Passieren von zwei Autos im Gegenverkehr ist da nicht möglich“, so der Planer. Doch mit diesen Gegebenheiten müsse man leben.
Auch in Hochfeld ist wahrscheinlich ein Bodenaustausch nötig, da ein Gutachten den Kiesuntergrund als „nicht frostsicher“ einstuft. Daher auch die erhöhten Kosten von 281000 Euro.
Alle Straßen bekommen eine neue Asphaltdecke, frostsicheren Kiesunterbau, Straßenentwässerungseinrichtungen, Beleuchtungen und Randfassungen. Umgesetzt werden sollen diese Maßnahmen im kommenden Jahr. Der Gemeinderat von Schechen sprach sich einstimmig dafür aus.