Bulldog-Oldtimer-Treffen in Langenpfunzen

„Freiheit und Entschleunigung“

von Redaktion

Liebhaber von Diesel-Veteranen kamen jetzt beim Bulldog-Oldtimer-Treffen in Langenpfunzen voll auf ihre Kosten. Alleine die Mitglieder des Bulldog-Clubs Langenpfunzen als Veranstalter stellten über 200 alte landwirtschaftliche Fahrzeuge und Geräte auf der Festwiese zur Schau. Zusätzlich kamen weit über 100 Gäste mit ihren Raritäten.

Schechen – Auf Hochglanz poliert trafen die ersten Bulldogs, Schlepper, Autos und Motorräder bereits Freitagabend auf dem Festgelände in Langenpfunzen/Pfaffenhofen ein. Die Gäste reisten tuckernd und ratternd aus vielen Teilen Deutschlands, Österreich, Italien, dem Elsass und der Schweiz an. Einige zogen mit ihrem Bulldog sogar einen Wohnwagen mit.

Die Aufenthaltsdauer in diesen liebevoll gestalteten und gemütlich eingerichteten Übernachtungsmöglichkeiten beschränkte sich aber wohl auf ein Minimum. „Die Nacht war lang“, erzählte Dieter Fleischer Samstagmittag und da schaute er noch recht müde drein.

Dieter Fleischer ist Mann der ersten Stunde. Zum 15. Mal fand das Bulldog-Treffen in Langenpfunzen statt und jedes Mal war Dieter Fleischer mit von der Partie. Bulldogs sind für ihn „Freiheit und Entschleunigung“. Diesmal reiste der 74-Jährige von Raisting im Kreis Weilheim-Schongau aber nicht mehr mit einem seiner Bulldogs an. „Als Rentner kann ich mir die Miete für ihre Unterstellmöglichkeit leider nicht mehr leisten“, erzählte er. Schweren Herzens habe er sich darum vor einigen Jahren von seinen liebgewonnenen „Gefährten“ getrennt. Zu den Oldtimertreffen zieht es ihn aber nach wie vor. Nicht nur der Oldtimer wegen, sondern auch um sich mit Gleichgesinnten zu treffen und zu ratschen: „Man kennt sich und mag sich.“

Die meisten Fahrzeuge konnten am gestrigen Sonntag bei Dauerregen bewundert werden. Georg Wagenstaller aus Kolbermoor stellte gleich vier Sammlerstücke zur Schau, allesamt Porsche. Wagenstaller verbindet mit diesen Bulldogs vor allem „schöne Erinnerungen“. Schon als Kind habe er seinem Vater geholfen, sie zu hegen und zu pflegen. Viele Jahre kamen Vater und Sohn zusammen zum Treffen.

An dieser Tradition will Georg Wagenstaller weiter festhalten, auch wenn sein Vater mittlerweile verstorben ist. „Aber seine Bulldogs sind heute wieder da“, erzählte er. Besonders ans Herz gewachsen ist ihm der Bulldog, den sich sein Vater im Jahr 1957 gekauft hat, um sich die Arbeit auf dem Feld zu erleichtern. „Er war viele Jahre bei uns im Einsatz. Dann hat ihn mein Vater an einen Pferdebauern verkauft. Danach hat er noch ein paar Mal den Besitzer gewechselt. Nach 25 Jahren haben wir ihn zurückgekauft. So schließt sich der Kreis“, erzählte Wagenstaller.

In den zahlreichen Besuchern fanden die stolzen Oldtimer-Sammler begeisterte Zuhörer für ihre Anekdoten. „Es sind nicht nur die Fahrzeuge selbst, die ich so faszinierend finde, sondern auch die Geschichten, die sie zu erzählen haben“, meinte ein 58-jähriger Tiroler, der ebenfalls zu den treuen Fans des Bulldog-Treffens in Langenpfunzen zählt.

Besuchermagnete waren die Ausstellungsstücke von Sebastian Bichler aus Umrathshausen. Er kam mit besonders alten Raritäten, darunter ein Steinbrecher und eine riesige Dampfmaschine von 1912. Beide brachte er zum Laufen. Nicht nur die Kinder kamen angesichts der schnaubenden und fauchenden „Monster“ nicht mehr aus dem Staunen heraus.

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