Behelfsbrücke über die Murn

24,45 Meter in neun Stunden

von Redaktion

24,45 Meter ist sie insgesamt lang, die neue Behelfsbrücke über die Murn im Griesstätter Ortsteil Untermühle. Gut 40 Helfer der THW-Fachgruppen Freising, Mühldorf und Rosenheim schafften es innerhalb eines Tages, auf engstem Raum die zahlreichen standardisierten Einzelteile zusammenzubauen und in Etappen über Rollen Stück für Stück über die Murn und die bisherige, lange gesperrte Holzbrücke zu ziehen.

Griesstätt – Am Ende zeigte sich vor allem Bürgermeister Robert Aßmus sehr zufrieden, dass bis zur endgültigen Lösung der Brückenfrage endlich an dieser Stelle eine praktikable und finanzierbare Zwischenlösung gefunden werden konnte. Der Inntalradweg ist jedenfalls wieder uneingeschränkt zu benutzen, nachdem der Griesstätter Bauhof die Rampen an beiden Seiten errichtet hat.

Kurzfristig

umgeplant

Noch einige Tage vor dem Brückenbau war kurzfristig umgeplant worden, so der Pressesprecher des THW, Stefan Huber. Da die Fundamente vom Griesstätter Bauhof anders als ursprünglich geplant gesetzt werden mussten, konnte die angedachte Länge von 18 Metern Spannweite nicht mehr eingehalten werden. Für das Modulsystem einer Bailey-Brücke stellt eine Verlängerung allerdings kein Problem dar. Es mussten laut Huber nur einige Bauteile mehr mitgenommen werden.

Bis zu zwölf Tonnen wird das Behelfsbauwerk belastbar sein. Das bedeutet uneingeschränkten Verkehr für Fußgänger, Radfahrer und Reiter. Ob eine Freigabe nach Abnahme durch die Fachgruppe Brückenbau des THW Freising für Fahrzeuge, wie Pkw oder landwirtschaftliche Zugmaschinen, erfolgen wird, ist allerdings noch offen.

Als Höhepunkt für das THW bezeichnete jedenfalls Stefan Huber die gesamte Baumaßnahme. Weder in Rosenheim noch in Mühldorf sei das Bailey-System schon einmal für einen Einsatz aufgebaut worden. Deshalb seien auch die Freisinger mit ihrer praktischen Erfahrung eingeschaltet worden. Denn generell kämen solche Brückenbauten eher bei Überschwemmungen wie in den letzten Jahren in Simbach oder Passau zum Einsatz, wo auch alles sehr schnell gehen müsse. Da habe sich das Bailey-System bestens bewährt. Kein Wunder also, dass das Interesse innerhalb der Rosenheimer THWler ziemlich groß war, mit dabei zu sein.

Zeitfenster von zwei Jahren

Bürgermeister Robert Aßmus, der zeitweise selbst beim Aufbau anwesend war, freute sich jedenfalls, dass der Gemeinderat sich entschlossen hatte, die 22000 Euro für die Maßnahme, die genau nach der THW-Abrechnungsverordnung abgewickelt wird, in die Hand zu nehmen.

In einem Zeitfenster von zwei Jahren kann, so der Bürgermeister, jetzt etwas entspannter die endgültige Brückenbauplanung über die Murn angegangen werden. Die dafür anfallenden 350000 bis 500000 Euro an geschätzten Kosten seien aber für die Gemeinde keine kleine Sache. Da hinge viel von der nötigen Bezuschussung ab. Fest stehe aber so oder so: Die alten Brückenfundamente werden nicht mehr gebraucht, so Aßmus, da auch die endgültige Brücke die Murn frei überspannen wird.

Kaum erwarten konnten es am Samstag die ersten Radler, die neue Überquerungshilfe zu benutzen, schon bevor der kirchliche Segen durch Pfarrer Herbert Weingärtner ausgesprochen war. Dieser dankte allen Ehrenamtlichen für ihre Mithilfe und der politischen Gemeinde für ihren Einsatz. Er dankte Gott für das unfallfreie Errichten der Brücke und wünschte allen Benutzern, auch ihnen möge Gott eine unfallfreie Überquerung schenken und sie vor allen Gefahren schützen.

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