ergebnisse der brückenprüfung im rohrdorfer gemeinderat

Viermal eine schlechte Note

von Redaktion

Viermal gab‘s schlechte Noten im Zuge der turnusmäßigen Überprüfung der Brückenbauwerke im Gemeindebereich Rohrdorf. Der Fußgängersteg bei Thalmann fiel sogar komplett durch und wurde gesperrt. Ein Sanierungskonzept soll nun Vorschläge fürs weitere Vorgehen sowie einen Kostenüberblick liefern.

Rohrdorf – Insgesamt 32 Brückenbauwerke hat Michael Stief vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Rosenheim im Zuge der Überprüfung nach DIN 1076 im Hinblick auf Standfestigkeit und Verkehrssicherheit unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse stellte er vor Kurzem im Gemeinderat vor.

Dabei schnitt der Fußgängersteg, der bei Thalmann über die Rohrdorfer Achen führt, mit einer glatten 4,0 – und damit mit der schlechtest möglichen Bewertung – glatt durch. Angesichts dieses Ergebnisses wurde die Brücke bereits gesperrt, wie Christian Schönleber, Geschäftsleiter im Rohrdorfer Rathaus mitteilte. Angegriffene Widerlager, großflächige Betonabbrüche und eine massive statische Schwächung mit der Gefahr, dass der Übergang abkippt, haben diesen Schritt unausweichlich gemacht. Allerdings ist dies in der weiteren Umgebung die einzige Anbindung über die Ache zum Geh- und Radlweg zwischen Rohrdorf und Achenmühle.

Ein Neubau des Steges, hieß es weiter, stelle eigentlich die einzige Option dar; der würde nach Stiefs erster Schätzung mit rund 200000 Euro zu Buche schlagen.

Mit der Note 3,8 hat die Brücke an der Wöhrstraße in Thansau zwar nicht ganz so schlecht abgeschnitten. Aber auch dort wurde eine umfangreiche Mängelliste aufgestellt. Sie umfasst unter anderem Abwitterungen, Kalkaussinterungen und Betonausbrüche. Zudem müssen marode Holzteile ersetzt werden. Ein Neubau würde hier rund 150000 Euro kosten.

In kritischem Zustand befindet sich auch die Brücke über den Aubach in Achenmühle, die vor allem für die Landwirte von Bedeutung ist. Hier bereiten nicht nur korrodierte Stahlträger und Betonausbrüche Sorgen. Darüber hinaus ist das Geländer auf beiden Seiten stellenweise durchgerostet. Noch müsse die Brücke zwar nicht gesperrt werden, werde aber genau beobachtet, so Schönleber. Für einen Neubau müsste die Gemeinde nach ersten Schätzungen 150000 Euro hinblättern.

Eine umgehende Instandsetzung hält der Prüfer auch für die Brücke am Stockertweg in Achenmühle angesichts durchfeuchteter Widerlager und korrodierter Stahlträger für unumgänglich. Er schlug zudem vor, die Tonnage-Begrenzung von sechs auf 1,5 Tonnen zu reduzieren. Kostenpunkt für einen Ersatzbau: rund 100000 Euro.

Stief wird nun ein Sanierungskonzept entwickeln, das insbesondere die Kosten für erforderlichen Sanierungsarbeiten aufzeigt. Zudem wurde im Gremium die grundsätzliche Frage aufgeworfen, ob man langfristig an allen Brückenbauwerken festhalten wolle.

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