OVB-ferienprogramm: 16 „Rasende Reporter“ besuchten das Polizeipräsidium Oberbayern Süd und die Polizeiinspektion Rosenheim

Das Polizeiauto ist fast James-Bond-tauglich

von Redaktion

16 Kinder zwischen zehn und 14 Jahren aus dem Landkreis besuchten gestern die Polizeiinspektion Rosenheim und das Polizeipräsidium Oberbayern Süd. Im Rahmen der OVB-Ferienaktion „Rasende Reporter“ waren sie Gast beim Erkennungsdienst und der Spurensicherung. Sie besichtigten Haftzellen und staunten über den Schutz- und Drogenhund Ayra. Dabei stellten sie höchst kritische Fragen.

Bad Endorf/Höslwang/ Rimsting/Bad Aibling/ Raubling – „Mir hat am besten die Vorführung von Hundeführer Bernd Bamberger mit seiner Schäferhündin Ayra gefallen“, erzählt Björn begeistert. „Wir haben zuhause auch einen Hund, einen kleinen Terrier-Mischling. Der folgt nur ein bisschen und auch nur, wenn er mag. Der ausgebildete Schäferhund der Polizei dagegen hat super gut gefolgt, er war sehr gut ausgebildet, und immer sehr gehorsam“, erkennt Björn neidvoll an. „Super“ fand den aufmerksamen Hund auch die zehnjährige Annabell aus Bad Endorf. So einen hätte sie auch gerne.

Interessant war für Vitus, dass der Hund immer wusste, was das Herrchen von ihm wollte, auch ohne laute Kommandos. „Problemlos hat er sofort gefunden, was das Herrchen vorher versteckt hatte, obwohl es regnete und die Geruchsspuren undeutlich waren. Die Hündin hat es bravourös gefunden.“

Die Zellen bei der Polizeiinspektion Rosenheim waren für Kilian höchst interessant. „Sie sind sehr spärlich eingerichtet. Nur mit Toilette, Liege – sonst nichts.“ Ein Verdächtiger, der dort zeitweilig eingesperrt wird, bekommt nur eine Decke und eine Matratze, hat Polizeiobermeister Manuel Schroth (23) den „rasenden Reportern“ berichtet. Über 300 Untersuchungshäftlinge nahmen dort bereits im laufenden Jahr 2018 Platz. Insgesamt gibt es fünf Zellen im Keller, die täglich gereinigt werden.

„Einfach alles war toll bei der Führung durch das Polizeipräsidium und die Polizeiinspektion“, meint Lena. Die Zelle hat nur 16 Grad. Das fand die Zehnjährige aus Bad Aibling allerdings „ziemlich frisch“. „Aber mit Jacke habe ich nicht gefroren“, lacht sie. Ihre kleine Schwester Anna fand die Zellen „ein bisschen gruselig“. Viel schöner war die Hundevorführung. Die hätte auch doppelt so lange dauern können, meint sie. Und außerdem: „Ayra hat so gut zugehört!“

„Wir haben zuhause einen spanischen Terrier. Der war mal ein Straßenhund. Er hatte lange Zeit Angst vor Menschen mit roter Kleidung und versteckt sich sofort, wenn wir schimpfen“, berichtet Lydia. Höchst interessant fand die Zehnjährige aus Bad Endorf das „Krimilabor“. Dort wurde ein Fingerabdruck sichergestellt. Mit Hilfe von magnetischem Pulver konnte der Abdruck auf einem Blatt Papier sichtbar gemacht werden. Anschließend nahm Sepp Schubert, Spezialist im Kriminallabor, den Fingerabdruck mit einem Tesafilm ab und klebte ihn auf ein frisches Blatt. Das wird dann später in die zentrale Datenbank der Polizei gespeichert. „Echt cool“, fand Lydia.

Unbekannt war Jessica, dass im Stadtgebiet von Rosenheim zehn Plätze video-überwacht werden. „Man kann Details heranzoomen und sichtbar machen. Das finde ich echt toll.“ Auch das Herbstfest ist an manchen Stellen video-überwacht. Das teilte den 16 „rasenden Reportern“ Polizeiobermeister Andreas Thanner (26) mit.

„Die Spusi gibt es in echt, aber sie wird im wirklichen Rosenheimer Polizeileben K7 genannt“, erfuhr Maria aus Rimsting. Aber wie bei den Rosenheim Cops gehe es nicht zu, so Sepp Schubert. „Dort trampelt der Kommissar immer locker über den Tatort und verwischt dabei alle Spuren. Das dulden wir nicht“, lacht der Spusi-Experte.

Ungewöhnlich waren für Helena die „Pinsel“ im Labor der Spurensicherung. Einer sah aus wie ein kleiner Schminkpinsel, doch er hatte es im wahrsten Sinn des Wortes „in sich“. Er kann kleinste Partikelchen aufnehmen und über den Fingerabdruck verstreuen. Anschließens kann er den „Pinsel“ wieder einfahren.

Der andere, flauschige Pinsel kann die restlichen, störenden Partikelchen vom Fingerabdruck aufnehmen und gewissermaßen „wegfegen“. Dann ist der Fingerabdruck perfekt sichtbar.

Rebekka und Marie waren von den vielen unterschiedlichen Möglichkeiten der Polizeiautos beeindruckt: „Die BMWs können nicht nur sehr schnell fahren, sondern haben alle eine ganz besondere Ausstattung.“ Dazu gehören, wie die beiden aus Bad Aibling erfuhren, eine Funkeinrichtung sowie besondere Signale am Autodach wie Martinshorn, Blaulicht mit verschiedenen Aufschriften wie Stopp, Follow me oder Unfall – und das in Deutsch und Englisch.

Richtig interessant wird es im Kofferraum. Dort lagern Maßband, Faltleitkegel, Besen, Abschleppseil, Landkarten und Leuchtnissen für die Absicherung von Straßen und Wegen. Zusätzlich findet sich im Kofferraum jedes der insgesamt 250 Rosenheimer Polizeifahrzeugen eine Schutzausrüstung für die Beamten, zu der Helm und Weste gehören. „Für den Notfall“, so Pressesprecher Jürgen Thalmeier.

Eher zur Ausstattung von James Bond als der Rosenheimer Polizei könnte man die Maschinenpistole und den „Stopstick“ zählen. Dieser stoppe „zuverlässlich“ Autos. Vor allem die Maschinenpistole ist gut gesichert im Auto untergebracht. „Man findet sie nicht so leicht“, staunt Linus.

Aaron, der später selbst einmal „unbedingt“ zur Polizei gehen will, fand den Erkennungsdienst und alles rund um den Fingerabdruck sehr spannend. „Dass jeder Mensch eindeutig zu erkennen ist, wusste ich gar nicht.“

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