Prutting/Halfing/Rosenheim – „Baden mit Hund – das ist doch jeden Sommer wieder Thema unter den Tierfreunden und das möchte ich jetzt endlich angehen“, erklärt Hundepsychotherapeutin Gorzel im Gespräch mit unserer Zeitung. „Auch Hunde brauchen Erfrischung“, weiß sie und auch, dass viele Hundebesitzer nach einem geeigneten Platz suchen, an dem sie gemeinsam mit ihrem Vierbeiner unbeschwert baden gehen können.
Dort, wo sie sich ihre eigenen, privaten Badestellen gesucht haben, an Flussläufen, Kiesgruben oder kleineren Badeseen, werden sie meist wieder verscheucht. „Es ist nicht leicht, mit seinem Retriever ein geeignetes Plätzchen zu finden“, weiß auch ein Hundebesitzer aus Riedering, der namentlich nicht genannt werden möchte. Immer wieder sei er von Badegästen vertrieben worden, die fürchten, dass sein „Toni“ den See verschmutzen würde, gibt er zu.
„Das muss auch gut geplant sein“, bringt es die Hundefachfrau auf einen Nenner: Im ersten Schritt sei ein gut ausgearbeitetes Konzept notwendig, um einen Badesee etablieren zu können, der von allen Seiten anerkannt werde.
Verantwortungsvolles Konzept ist nötig
Dazu hat sie ein umfangreiches Konzept ausgearbeitet, das sie demnächst den Landkreisgemeinden vorlegen möchte – zusammen mit einer Unterschriftenliste von Tierfreunden, die ihr Ansinnen unterstützen.
Viele Tierhalter haben bereits unterschrieben. Sie unterstützen die verantwortungsvolle Vorbereitung für einen möglichen Badesee. Die Listen liegen derzeit bei Peppers Hundesnackbar, Eisy Pet, Dr. Tanja Frey, Vickys Hairroom und Straight Line Tattoo in Rosenheim aus, ebenso bei Augentierärztin Dr. Vera Neun in Raubling und Rustiko in Aising.
Nur 15 Minuten von Rosenheim entfernt hat Gorzel bereits einen See entdeckt, der ihren Vorstellungen entsprechen würde. Das Grundstück ist vom Wohnraum weit genug entfernt, um keine Anlieger zu stören, es ist teilweise bereits von Hecken umzäunt und hat sogar einen still gelegten Kiosk.
„So eine Badestelle für Hunde könnte für die betreffende Gemeinde durchaus zum Werbeträger werden“, glaubt Gorzel. Er könne zum touristischen Anziehungspunkt werden, denn viele Hundebesitzer suchten ihrer Erfahrung nach seit langem nach geeigneten Plätzen.
Mit Bedauern hat sie zur Kenntnis genommen, dass in Halfing vor nicht langer Zeit ein Antrag auf solch einen Badesee abgelehnt wurde. „Dabei könnte ein ausgewiesener Badesee durchaus zum willkommenen Treffpunkt für verantwortungsvolle Hundefreunde, Jung und Alt, werden.“
Doch zuvor sei noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten: Zum Beispiel darüber, wie hygienisch das Baden mit Hunden ist. Gorzel weist darauf hin, dass Hunde, die im Familienverbund leben, in den allermeisten Fällen medizinisch gut versorgt sind. Sie werden entwurmt, geimpft und erhalten regelmäßige Körperpflege. Außerdem, so die Rosenheimerin, hinterlassen sie im Wasser höchstens ein paar Haare. „Ich war schon mit vielen Hunden an Gewässern, aber noch nie hat einer uriniert oder größere Hinterlassenschaften im Wasser zurückgelassen“, erklärt sie. Es sei höchstens mal vorgekommen, das ein Hund am Ufer markiert habe. „Aber wie hygienisch rein kann ein Natursee überhaupt sein?“,denkt sie laut nach. „Es sind dort doch auch andere Tiere wie Wildvögel, Biber, Fuchs, Hase oder sogar Wildschweine am und im Wasser unterwegs – von Menschen ganz zu schwiegen.“
Infotag am Sonntag, 23. September
Jetzt sucht sie weitere Mitstreiter für ihr Projekt, damit es vielleicht schon im nächsten Sommer verwirklicht werden kann. Am Sonntag, 23. September will sie zu diesem Thema einen Infotag veranstalten. Genaue Informationen folgen in Kürze.
Interessierte erreichen Claudia Gorzel auf facebook unter pdh.beratung und per Mail an PDH.Beratung-RundumHund@gmx.de.