25 Jahre Bergmesse „Mariä Namen“ in Engelsried

Ein Lebensbaum als Altar

von Redaktion

In diesem Jahr feiert die Bergmesse ihr 25-jähriges Jubiläum. Seit einem Vierteljahrhundert pilgern zahlreiche Gläubige zur Maria an die Kapelle. Der Charme der Örtlichkeit hat einen besonderen Anteil an der Traditionsveranstaltung am Auer Berg.

Engelsried – Familie Ignaz Feldner und die Kapellenfreunde laden am Sonntag, 9. September, zum Patroziniumsfest an die kleine Kapelle „Maria Namen“ nach Engelsried. Der Gottesdienst beginnt um 11 Uhr bei jeder Witterung, zelebriert von Domkapitular Prälat Josef Obermeier. Begleitet wird der Geistliche von Diakon Bernhard Schmitz.

Für den musikalischen Rahmen während der Messfeier sorgt heuer die Liedertafel Fischbachau. Das anschließende gesellige Beisammensein gestaltet die Mangfalltaler Musi. Der Reinerlös aus Kollekte und weltlicher Nachfeier kommt anteilsmäßig den Franziskanerinnen der St. Josefskongregation Ursberg und Schwester Maria vom Kloster „St. Josif Alba Julia“ in Rumänien zugute. Für Gehbehinderte ist die Anfahrt bis zum Hof möglich.

Im Mai 1991 wurde die Idee für das kleine Kirchlein am Anwesen am Auer Berg und seit 50 Jahren zur Pfarrei „Herz Jesu“ Bad Feilnbach gehörend, geboren. Zur Umsetzung dieses einzigartigen Projekts fand Ignaz Feldner, geboren als Sohn eines Schuhmachermeisters in Heufeld, wertvolle Unterstützung zunächst durch Freunde wie Max Panradl und dessen Frau, Steinmetz Fred Hamberger und Cousin Helmut Dinkel.

Während der Ausführung erwiesen sich Fred Hampel und Wast Hofmann sowie viele andere „Kapellenfreunde“ als unverzichtbare Helfer. Handwerkliches Können des gelernten Maurers sowie die Unterstützung von Tochter Rita als Steinmetzmeisterin mit diversen Auszeichnungen leisteten ihren Beitrag für das Lebenswerk.

Tuffstein aus Abbrucharbeiten

Als Baumaterial wurden Tuffsteine aus Abbrucharbeiten verwendet, die Steinmetzarbeiten nach Grundrissplänen wurden im Maßstab 1:1 in der Maschinenhalle durchgeführt. Von Rita kamen die Schablonen für die Sockelverkleidungen. Die Zimmermeisterarbeiten setzte Sepp Frei aus Au um und Nikolaus Harraßer bemühte sich das Baumaterial mit seinem Lastwagen auf der damals schlechten und von Regen ausgewaschenen engen Bergstraße von Gottschalling und Wilharting zum Anwesen zu karren.

Gut zwei Jahre dauerten die Arbeiten, die viele fleißige Hände vollbrachten und eine Gnadenstätte mit Dachstuhl aus Kolbermoorer Biberschwanzziegeln, einem böhmischen Gewölbe und halbkugelförmiger Apsis und Fußboden mit Solnhofener Marmorplatten schufen. Künstlerisch geprägt sind das Taufbecken aus Stein sowie der Altar in der Form eines Lebensbaumes, den Tochter Rita aus einem Marmorblock als ihr Meisterstück schuf.

Am 11. September 1993, also dem Tag zu „Mariä Namen“ vollzog Weihbischof Franz Schwarzenböck die Einweihung des Kirchleins zu Engelsried. Ein ereignisreicher Festtag, der mit dem Frauenchor und dem Trachtenverein Heufeld, dem damaligen Landrat Dr. Max Gimple, den Bürgermeistern aus Bad Feilnbach, Bruckmühl und Fischbachau sowie dem Landtagsabgeordneten Sepp Ranner und der damaligen Jugendkapelle Bruckmühl begangen wurde. pes

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