Am Sonntag steht für unsere Gemeinde eine Entscheidung an, deren Tragweite sowohl finanziell als auch hinsichtlich der Ortsentwicklung erheblich ist. Die Notwendigkeit eines Rathausneubaus ist seit einem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss 2008 unstrittig. Nach der Umgestaltung des Bahnhofsbereiches soll gemeinsam mit dem Rathausbau auch das Ortszentrum aufgewertet werden.
In einem staatlich bezuschussten städtebaulichen Wettbewerb wurde 2016 einstimmig ein Sieger ermittelt. Die Rathausplanung ist außergewöhnlich – insbesondere was ihre Gestaltung und Funktionalität betrifft – und passt zu einem modernen Großkarolinenfeld. Sie strahlt Transparenz und Offenheit aus, wie ich sie mir auch in der gemeindlichen Arbeit vorstelle. Das bisherige Rathaus steht daneben als eigenständiger Bau, der zu einem späteren Zeitpunkt mit Zuschüssen aus der Städtebauförderung (50 bis 60 Prozent) renoviert und von Vereinen oder Schule etc. genutzt werden kann.
Da eine Generalsanierung für Rathauszwecke zu 100 Prozent aus Eigenmitteln gestemmt werden müsste, wäre das Kostenrisiko hier zu groß. Die Gemeinde kann die Kosten einschließlich der Umfeldgestaltung (insgesamt zuletzt 7,65 Millionen Euro) auch unter Berücksichtigung ihrer sonstigen Aufgaben tragen!
Trotz der bisherigen Auslagen von rund 1,2 Millionen Euro für das Rathaus und der Vorfinanzierung der laufenden Straßenbaumaßnahmen ist die Haushaltssituation gut, was erst im August vom Landratsamt bestätigt wurde. Es ist sehr bedauerlich, dass die Organisatoren des Bürgerbegehrens die Bürger über die finanziellen Konsequenzen eines Stopps (1,5 bis 2,1 Millionen Euro verschwendete Steuermittel) nicht aufgeklärt haben, obwohl sie noch im Mai 2018 von der Verwaltung darüber informiert worden sind. Ein Stopp wäre vor diesem Hintergrund und in Anbetracht stetig steigender Baukosten Harakiri.
Der Gemeinderat hat die erste Ausschreibung für die Baumeisterarbeiten wegen Überteuerung aufgehoben. Mittlerweile läuft nach dem Grundsatz der Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit eine erneute Ausschreibung mit geänderten Bedingungen.
Bitte unterstützen Sie die seriösen und konstruktiven Bestrebungen der fraktionsübergreifenden Mehrheit im Gemeinderat (17:4), baldmöglichst Großkarolinenfeld auch im Zentrum attraktiv weiterzuentwickeln.