Pfarrkirche St. Martin Flintsbach: Ausstellung von Rosenkranzfahnen

Lebendige Rosenkranztradition

von Redaktion

Die Rosenkranztradition in der Pfarrei St. Martin in Flintsbach bleibt lebendig. Im Oktober – dem Rosenkranzmonat – werden elf Rosenkranzfahnen aufgestellt. Sie sind in der Rokoko-Pfarrkirche St. Martin zu sehen.

Flintsbach – In der Pfarrei St. Martin Flintsbach, die Urpfarrei des bayerischen Inntals, ist ein umfangreicher Traditionsfundus vorhanden, der mit Sorgfalt immer noch gepflegt wird. So wird auch die Tradition der Rosenkranzbruderschaft, die im Jahr 1653 gegründet wurde, im Rosenkranzmonat Oktober durch spezielle Oktoberrosenkränze und dem öffentlichen Ausstellen der im oberbayerischen Umland einmaligen Rosenkranzfahnen lebendig gehalten.

Geschichtlich gilt der heilige Dominikus (1170 bis 1221) als Urheber des Rosenkranzes und der Rosenkranzbruderschaften. Nach dem im Zeichen des Rosenkranzes am 7. Oktober 1571 unter Don Juan de Austria zu Lepanto errungenen Sieges über die Türken wurde das Rosenkranzfest von Papst Gregor III. im Jahr 1573 eingeführt. Seither gilt der Monat Oktober als Rosenkranzmonat.

In Flintsbach, wo die älteste Rosenkranzbruderschaft des bayerischen Inntals gegründet wurde, lebt im Oktober die Rosenkranztradition auf. So werden Rosenkränze in der Allerheiligenkapelle (im alten Kirchenfriedhof) oder der Pfarrkirche gebetet.

In der Pfarrkirche St. Martin sind während des Monats Oktober die historisch einmaligen Rosenkranzfahnen, gemalt von dem bekannten Maler Johann Georg Zelger aus dem Jahre 1768 aufgestellt und zu besichtigen.

Noch elf Fahnen

erhalten

Von den ursprünglich 15 Fahnen sind noch elf erhalten. Diese Fahnen wurden in den letzten Jahren frisch renoviert. Die Rosenkranzfahnen sind mit weißen, roten und goldfarbenen Rosen umrahmt, welche auf die freudenreichen, schmerzhaften und glorreichen Geheimnisse hinweisen.

Auf der Vorderseite ist jeweils farbenprächtig das neutestamentliche Geheimnis und auf der Rückseite, in Grisaillemalerei, eine entsprechende alttestamentliche Szene dargestellt. Die Wirkung der Fahnen kommt in der reich verzierten Rokokokirche St. Martin voll zum Tragen, weshalb sich ein Besuch gerade jetzt lohnt.

Für den Rest des Jahres sind die Fahnen und das umfangreich erhaltene Inventar der Rosenkranzbruderschaft im Pfarrmuseum St. Martin Flintsbach, jeweils am Sonntag nach dem Gottesdienst von 10 bis 11 Uhr, zu besichtigen. Zusätzlich können Führungen mit dem Leiter des Museums, Günther Westenhuber, unter der Telefonnummer 08034/4113 vereinbart werden. Bei dieser Gelegenheit lohnt sich auch der Besuch des Flintsbacher Kirchenfriedhofs, der die Pfarrkirche St. Martin umgibt. Dieser wurde 1979 unter der Regie von Geistlichem Rat Magister Pfarrer Josef Rosenegger und Kirchenpfleger Josef Wieland wiederbelebt. Mit dem Erwerb des Friedhofsführers für fünf Euro, der im Eingangsbereich der Pfarrkirche aufliegt, kann man zum Erhalt dieses einmaligen Gedenkortes mit seinen 100 Grabkreuzen aus sechs Jahrhunderten, von der Frühgotik bis zum Klassizismus, beitragen.re

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