Gemeinderat Amerang: Kostenexplosion bei der geplanten Dorferneuerung
Auf der Suche nach der Mitte
Amerang –Wie soll die Evenhausener Dorfmitte gestaltet werden? Die zugehörige Entwurfsplanung stand jetzt im Mittelpunkt der Gemeinderatssitzung in Amerang.
Sie gibt detaillierte Informationen über geplante Maßnahmen und Kosten, die mit rund 2,3 Millionen Euro deutlich über der veranschlagten Summe liegen. Die Gesamtmaßnahme mit Neugestaltung der Dorfmitte, Verlängerung und Vollausbau der Chiemgaustraße, Neuerstellung des Regenwasserkanals und Straßenbeleuchtung dürfte sich auf etwa 3,6 Millionen Euro belaufen. Der Gemeindeanteil liege bei etwa 2,1 Millionen Euro, wie es hieß. Grundsätzlich stellten die Räte die Dorferneuerungsmaßnahmen nicht infrage, regten aber die Überprüfung von Einsparmöglichkeiten an.
Die Verlängerung der Chiemgaustraße als Vollausbau mit einem Gemeindeanteil von gut 300000 Euro wurde beschlossen. Die Umsetzung der Baumaßnahme ist für das kommende Jahr vorgesehen. Ziel sei letztlich, die Vergabeunterlagen bis Februar fertigzustellen, sodass die Vergabe im April und der Baubeginn ab Mai möglich sind.
Laut Planer hat sich die deutliche Kostenmehrung aufgrund von vorgefundenen Schadstoffen im Asphaltbereich und im Kiesunterbau ergeben. In der vorliegenden Kostenberechnung müssen hierfür bis zu 772000 Euro aufgebracht werden. Die Planer gehen davon aus, dass 4700 Tonnen Material entsorgt werden müssen.
Für die Beprobung ist zudem die Bereitstellung eines Zwischenlagers erforderlich. Nach Ansicht der Verwaltung könnten sich Flächen am Bauhof eignen. Zusätzlich fallen für die Erneuerung der Straßenbeleuchtung rund 58000 Euro an.
Auf Wunsch der Gemeinde soll im Zuge der Baumaßnahme auch die Anbindung an die Kreisstraße erneuert werden sowie eine Gehweganbindung erfolgen. Vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) wurde diese Maßnahme ebenfalls für förderfähig erklärt, soweit ein Vollausbau erfolgt.
Würde lediglich eine Deckschichtsanierung vorgenommen, betrügen die Kosten immer noch rund 294000 Euro. Eine Förderung über das ALE wäre dann nicht möglich.
Im Vergleich zur Vorstellung der Kostenschätzung Anfang 2017 erhöhen sich die Gesamtkosten aufgrund der Oberflächenentwässerung und der Schadstoffbelastung enorm. Hinzu kommt, dass die damals vorgesehenen Beitragseinnahmen aufgrund der Abschaffung der Straßenausbaubeiträge entfallen und den Gemeindeanteil zusätzlich um rund 600000 Euro erhöhen, so die Ameranger Verwaltung. ca