von Redaktion

Aschauer Gemeinderat investiert in die Ausrüstung der Feuerwehr

Knappes Ja für die Drehleiter

Aschau – In der jüngsten Sitzung des Aschauer Gemeinderates entfachte das Fahrzeugkonzept der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) Aschau eine lange Debatte. Kommandant Tobias Brinkmann und Kreisbrandrat Richard Schrank, die bereits in einer vorangegangenen Sitzung um Zustimmung für eine Drehleiter geworben hatten (wir berichteten), stellten das Fahrzeugkonzept vor, das die Gemeinderatsmitglieder damals gefordert hatten.

Übersicht über

den Bestand

Von den 43 Alarmen im vergangenen Jahr waren laut Brinkmann 19, bei denen die Feuerwehr Aschau anderen Wehren in Nachbargemeinden zu Hilfe eilten. Man habe alle Alarme bedienen können und dies bei einer durchschnittlichen Anrückzeit von fünf Minuten. Im Sinne der Feuerwehrtaktik habe man, so Brinckmann weiter, die Karte Aschaus betrachtet und dabei festgestellt, dass weitaus mehr als zehn Gebäude im Falle eines Brandes den Einsatz einer Drehleiter erforderlich machten.

Brinckmann stellte dann den Fahrzeugbestand vor, der um ein „neues“ Mischfahrzeug ergänzt werden soll. „Die Leistungsanforderungen an ein solches Fahrzeug sind groß“, so Brinckmann, und zählte dafür folgende Argumente auf: Allradantrieb, Geländegängigkeit, modulare Zusatzbeladung für die unterschiedlichsten Einsätze von Brand über Unwetter und Hochwasser bis zum Waldbrand. Brinkmann: „Oberste Prämisse ist die Multifunktionalität.“ Er befürworte daher ein multifunktionales Fahrzeug, das mit 515000 Euro, „und dies ohne eingerechnete Zuwendungen“, zu Buche schlagen würde.

Das andere Konzept, also Altbestand plus eine extra Drehleiter, käme auf 653000 Euro. Und da seien die Zuwendungen schon miteingerechnet. Ludwig Moosmüller (ABL) und Jakob Hümdl (CSU) hakten bei den Unimogs nach. Diese werden, solange noch einsatzfähig, behalten werden, sicherte Brinckmann zu.

Kreisbrandrat Richard Schrank verwies darauf, dass die Unimogs aber wenig Platz für Pumpen hätten. Auf Nachfragen Georg Westenthanners (CSU) und Christiane Rabich-Pichlers (ABL) – „ich habe gehört, dass bei einem kürzlich erfolgten Einsatz nur wenige Einsatzkräfte erschienen sind“ – antworteten die beiden Experten, dass bisher immer ausreichend Feuerwehrpersonal bei Einsätzen erschienen seien. Dies könne man auch im Logbuch einsehen. Bürgermeister Solnar erklärte: „Da glaube ich eher der Feuerwehr.“

Anja Müller-Eschenbroich (FWG) wollte in Bezug auf die gezeigte Karte wissen, was der Unterschied zwischen baurechtlichen und feuerwehrtaktischen Argumenten sei. Brinckmann erklärte, dass baurechtlich alle Sonderbauten zwei Rettungswege erforderlich machten, feuerwehrtaktisch bedeute hingegen Oberkante sieben Meter sowie einen Drehleiter-Einsatz als Ersatz für einen zweiten Rettungsweg. Aschaus Karte sei da diesbezüglich dicht gestreut.

Peter Thaurer (CSU) erkundigte sich nach einer möglichen Beteiligung anderer Gemeinden. Richard Schrank verwies darauf, dass das Landratsamt aufgrund seiner vielen Sonderbauten als Stützpunkt benannt habe. In Aschau fehle eine Drehleiter.

Wolfgang Rucker (CSU) kam nochmals auf die Mannschaftsstärke zu sprechen. Da müsse noch mehr Werbung gemacht werden, um junge Leute für den Dienst zu motivieren, sei es „mit Kursen oder mit Unterstützung beim Führerschein“. „Die Gemeinde zahlt den Führerschein sowieso“, wandte Solnar ein, begrüßte aber den Hinweis, bei der Werbung „in Zukunft noch aktiver zu werden.“

Max Pfaffingers und Josef Hobelsbergers junior, beide FWG, Einwände beschied Schrank mit den Worten: „Eine Drehleiter ist kein Rückfall für einen zweiten Rettungsweg, wenn ein Gebäude über sieben Meter hoch ist.“ Jakob Hündl (CSU) sah hohe Folgekosten auf die Gemeinde zukommen, Werner Runte (CSU) erklärte, dass solche Ausgaben erst mit dem Kämmerer zu klären seien.

Namentliche

Abstimmung

Bürgermeister Solnar sagte dazu: „Wir können kein Geld ausgeben, das wir nicht haben“, befand das Konzept samt Drehleiter dennoch als schlüssig, woraufhin sich wieder eine Debatte um die Finanzierung entzündete.

Mit 17 zu vier stimmte das Gremium für eine namentliche Abstimmung hinsichtlich der Anschaffung eines Drehleiterfahrzeugs, die mit zwölf zu neun Stimmen quer durch alle Fraktionen angenommen wurde.

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