von Redaktion

Leonhardspfunzen: Leonhardiritt mit rund 150 geschmückten Pferden und 15 Wagen

Stephanskirchen – Der Leonhardiritt in Leonhardspfunzen hat eine lange Tradition, daran erinnerte Pfarrer Professor Dr. Georg Kraus beim Festgottesdienst auf der Wiese am Grasweg in Stephanskirchen. Erste Aufzeichnungen über diese Veranstaltung finden sich bereits in alten Schriften aus dem Jahr 1436. Im Jahr 1976 wurde der Leonhardiverein Leonhardspfunzen gegründet, um diese alte Tradition wiederzubeleben.

Der Aufwand dafür ist groß. Schon seit August liefen die Vorbereitungen auf vollen Touren. Nur auf das Wetter hatte das Organisationsteam keinen Einfluss. Bedingt durch Kälte und Nieselregen fiel die Zahl der Zuschauer heuer deutlich niedriger aus als in den vergangenen Jahren.

Reiter und Kutscher konnte das ungemütliche Wetter dagegen nicht von ihrer Teilnahme abhalten. „Schlechtes Wetter gibt es für uns nicht. Man muss sich nur warm anziehen“, meinten Sabine und Heinz Deingruber aus Vogtareuth. Vor zwölf Jahren haben sie sich zwei Esel angeschafft und seitdem machen sie mit ihnen jedes Jahr beim Leonhardiritt in Leonhardspfunzen mit.

Für „Irmy“ war der Leonhardiritt dagegen eine neue Erfahrung. Doch auch das kleine, zottelige, dreijährige Pony meisterte die Aufgabe mit Bravour. Von ihren Besitzern war es für diesen Tag mittels Shampoo und Fellglanz besonders schön herausgeputzt worden. „Bei einem Auto würde man von einem Vollwaschgang sprechen“, schmunzelten Marianne und Sepp Astner aus Bad Endorf.

Schon um 4 Uhr morgens war Wolfgang Leitner gestern auf den Beinen, um seine vier tiefschwarzen, französischen Kaltblüter Max, Wastl, Felix und Ringo schön zu machen. Vom Irschenberg ging es dann für die Tiere per Anhänger nach Leonhardspfunzen. Ein Aufwand, der sich lohnt, so der 45-jährige: „Man steckt das ganze Jahr über so viel Arbeit in seine Pferde. Da will man sie auch einmal im Jahr stolz herzeigen.“

Früher wurden Pferde als Zug- und Reittiere genutzt. „Heute sind sie glücksbringende Freunde“, meinte Kraus in seiner Predigt. Nicht umsonst heiße es in einem alten Sprichwort: „Alles Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.“ Der Leonhardiritt erfüllt zwei wichtige Aufgaben: Zum einen danke man dem Schöpfer für das Geschenk der Pferde, zum anderen erbitte man Gottes Segen zum Wohle der Pferde und ihrer Besitzer..

Rund 150 prachtvoll geschmückte Pferde wurden beim dreimaligen Umritt von dem Geistlichen gesegnet. Auf den rund 15 Wagen wurden Trachtler, Bürgermeister und Kindergartenkinder befördert.

Für die Leonhardspfunzener besteht der Leonhardiumritt nicht nur aus der gestrigen Prozession. Ende des Festprogramms ist am heutigen Montag ab 19 Uhr das Kesselfleischessen im Feuerwehrhaus Leonhards-pfunzen. Wie beim Leonhardiritt selbst sorgt auch da die Kapelle „Am Was’n“ für die musikalische Unterhaltung.

Segnung für Ross und Reiter

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