von Redaktion

173. Niederaudorfer Leonhardifahrt mit 120 Rössern, 21 Festwägen und acht Kutschen

Oberaudorf – Die Niederaudorfer Leonhardifahrt geht auf das Jahr 1845 zurück. Seither wird jährlich mit einem prächtigen Umzug des heiligen Leonhard gedacht. Diesmal waren trotz regnerischen Herbstwetters 120 prächtig herausgeputzte Rösser dabei. Allerdings fehlte in diesem Jahr die Tiroler Abordnung aus dem benachbarten Erl. Die 21 Festwägen wurden von elf Vierer- und zehn Zweier-Gespannen gezogen. Eingefügt in den Festzug waren noch acht Kutschen mit Ehrengästen.

Pater Slawek vom Kloster Reisach zelebrierte die Feldmesse und die Musikkapelle Niederaudorf umrahmte die kirchliche Feier. Nach der Messe formierte sich der Umzug und die Leonhardifahrt führten drei Mädels als Reiterabordnung mit der Niederaudorfer St. Leonhard-Standarte an. Die Motivwägen zeigten Patron Sankt Leonhard, das Kloster Reisach, das Kircherl vom Nußdorfer Kirchwald sowie das Sankt Leonhard-Kircherl von Grafenherberg. Von einem Vierergespann gezogen wurde der Festwagen mit Niederaudorfer und Nußdorfer Trachtenfrauen sowie den Trachtendirndl aus Nußdorf.

Dabei waren auch die Audorfer und Flintsbacher Gebirgsschützen. Beim dreimaligen Umritt um die Dorfkirche Sankt Michael segnete der Reisacher Pater Slawek vom Kirchenportal aus Ross und Reiter. Hunderte Zuschauer säumten den Umritt.

Niederaudorf gehörte in früheren Zeiten zum Vikariat Oberaudorf und dieses unterstand dem Pfarramt Flintsbach. Jedes Jahr am 6. November hatten die Bauern von Audorf aus dem ganzen weiten Einzugsbereich nach Flintsbach zu reiten, um den Leonhardiritt mitzumachen.

Da es aber lange Aufenthalte, Streitereien und Unannehmlichkeiten gab, entschloss sich 1845 der Oberaudorfer Vikar Johann Baptist Spagl, für Oberaudorf, Niederaudorf, Kiefersfelden und Umgebung einen eigenen Leonhardiritt mit Pferdesegung in Niederaudorf abzuhalten. Jedoch wurde die Genehmigung durch oberhirtliche Stelle versagt. Die Vorbereitungen waren aber schon so weit fortgeschritten, dass ein Absage nicht mehr in Frage kam. Seither findet in Niederaudorf der Leonhardiritt statt.

Hunderte Schaulustige säumten Umritt

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