Samerberg – Das Schnauben der Rösser und Geklapper von Hufeisen auf dem Kopfsteinpflaster des in diesem Jahr neu hergerichtete Dorf- und Kirchplatzes begleiteten den Samerberger Leonardiritt. Ross und Reiter trabten zum kirchlichen Segen an der Kirche St. Bartholomäus.
Mit klingenden Silberglöckchen am frisch polierten Zaumzeug, Tannenzweiglein und Blumen, die in die kunstvoll geflochtenen Mähnen und Schweife gesteckt sind, zogen die Pferde und Fuhrwerke zweimal in einem Bogen rund um Roßholzen und über den Dorfplatz. Alle Kaltblüter, Warmblüter, Ponys und Esel zeigten sich liebevoll geschmückt. Damit ehrten sie auch den Leonhard – einen französischen Einsiedler, der einer der beliebtesten Heiligen des Alpenlandes wurde.
Die Mitglieder des Leonardivereins hatten wieder ein buntes Programm auf die Beine gestellt. So konnten alle Besucher nach dem Umritt für ein gemütliches Beisammensein im Feuerwehrhaus zusammenkommen. Dabei spielten Samerberger Musikanten, zudem traten Goaßlschnalzer auf, um die Gäste zu unterhalten. Und wer von den begeisterten Zuschauern ein Festzeichen erworben hat, unterstützte damit den Verein in seiner ehrenamtlichen Tätigkeit und ermöglicht den nächsten Umritt in einem Jahr.
Wie es schon lange Tradition ist, geht dem Leonhardiritt beim Leonhardiverein Roßholzen in Samerberg ein Gottesdienst voraus. Heuer zelebrierte ihn Pfarrer Robert Baumgartner, Assistent war Diakon Günter Schmitzberger. Dieser hielt eine Predigt im Dialog mit Sandra Schober sowie mit den Kindern Viktoria und Anna Schober. Themen waren das Zeichen des Kreuzes und die Wirkung der Segnung mit dem Kreuzzeichen.
Abschließend hielt der Diakon fest: „Nach jedem Gottesdienst muss jeder hinaus gehen und die Absicht haben, andere Menschen zu schützen, zu behüten und dafür zu sorgen, dass es dem anderen gut geht. Denn dann geht es mir auch gut!“
Dem heiligen Leonhard sei das besonders gut gelungen, so Schmitzberger weiter. Er habe segensreich gewirkt und sei für Kranke, Gefangene, Arme und auch für die Fürsten seiner damaligen Zeit dagewesen. Schmitzberger: „Und wenn wir heute auf seine Fürsprache den Segen Gottes auf die Pferde und die Tiere herabrufen, bedeutet das, dass die Menschen, welche für sie sorgen, darauf achten, gut mit ihnen umzugehen und sich die Tiere so wohlfühlen.“
Nach der Messe nahm der Diakon die Segnung von Ross und Reitern vor und genoss selbst eine Umfahrt um die Kirche „St. Bartholomäus“ zusammen mit seinen Ministranten in der Kutsche.