Großkarolinenfeld – Sichtlich erleichtert stand Thomas Maierbacher, erster Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Tattenhausen, am Rednerpult vor den festlich geschmückten, blank polierten Feuerwehrfahrzeugen, die im Halbkreis im Garten des Gasthauses „Zum Bräu“ aufgestellt waren, eingerahmt von geladenen Gästen und der Ortsgemeinschaft. Eigentlich, so Maierbacher, fühle es sich noch an wie ein Traum; aber nun sei es nach so langer Zeit doch Wirklichkeit geworden, dass man sich zur Weihe des Löschfahrzeugs MLF und des Mannschaftstransportwagens MTW versammeln konnte.
Die Weihe nahm Pfarrer Drago Curic vor. Er erinnerte an die Gefahr, die Einsätze bei Unfällen, Bränden und Katastrophen bergen, und an die enorme psychische Belastung für die Einsatzkräfte. Für die Leistungen und den selbstlosen Einsatz der Feuerwehrler bat er um Gottes Segen.
Als eine Investition ins nächste Vierteljahrhundert bezeichnete Bürgermeister Bernd Fessler das neue MLF und den MTW für die Tattenhauser Wehr. Er hält die Anschaffung für sinnvoll, wichtig und unaufschiebbar. Denn die neuen Fahrzeuge dienten dazu, Gefahr von Leib und Leben in Tattenhausen und den Nachbargemeinden abzuwenden. Fessler erinnerte an den 22. April 2017; an diesem Tag wurde der Anbau beim Feuerwehrhaus eingeweiht; in knapp 2000 Arbeitsstunden war eine Garage für ein neues Einsatzfahrzeug geschaffen worden. Nach der europaweiten Ausschreibung entschied sich der Gemeinderat dann am 25. Juli 2017 zum Kauf zweier Einsatzfahrzeuge für Tattenhausen. Rund 350000 Euro hat die Gemeinde dafür verauslagt. Mit dem Anbau und den beiden Fahrzeugen wurden binnen drei Jahren nahezu 700000 Euro in die Hand genommen.
Den Schlüssel für die Fahrzeuge gab Bürgermeister Fessler mit Wünschen für gute Einsätze mit wenig Personenschaden an den Kommandanten weiter. Zudem gab es originelle Präsente von befreundeten Wehren; so überreichte Sebastian Ehberger vom Patenverein Tuntenhausen ein „Biergarten-To-Go“-Paket, Thomas Engelhauser von den Ostermünchner Feuerwehrlern einen geweihten St.Florian und Georg Baumann von der Marienberger Wehr eine „Finanzspritze“, verpackt in einem Feuerwehrschlauchteil mit Spritzdüse.
In seinem letzten offiziellen Einsatz in Tattenhausen sprach „Noch“- Kreisbrandinspektor (KBI) Klaus Hengsberger die sehr gut gewählte Ausstattung des MLF 47/ und des MTW 14/1 an. Die Fahrzeuge sind unter anderem mit Atemschutz, Löschwasser, Wärmebildkamera, Stromerzeuger, Hochdrucklüfter und Defibrillator ausgestattet. Zugleich stellte Hengsberger, der sich zum Jahreswechsel nach 28 Jahren Inspektionsdienst aus seiner Funktion als KBI verabschiedet, seinen Nachfolger Max Goldbrunner vor.