An Konzept nicht mehr gerüttelt

von Redaktion

Gemeinderat Amerang Entwurfsplanung für Ortsmitte Evenhausen zugestimmt

Amerang – Die Gestaltung der Ortsmitte Evenhausen beschäftigt den Gemeinderat schon seit geraumer Zeit. Nach vorangegangenen Beratungen wurden jetzt noch einige wesentliche Änderungen vorgenommen. Vor allem durch die Umgestaltung der Parkplatzsituation an der Sonnleitenstraße, den Verzicht auf Stützmauern zwischen Chiemgau- und Sonnleitenstraße, die Maßnahmenzusammenlegung Chiemgaustraße mit Anbindung an die Kreisstraße (Reduzierung der Ausbaustrecke um 20 Meter) sowie weitere kleinere Nachjustierungen konnten insgesamt etwa 100000 Euro eingespart werden. Nun wurde die aktualisierte Entwurfsplanung vom Gemeinderat genehmigt.

Die Kosten wurden mit rund 2,5 Millionen Euro veranschlagt. Der Eigenanteil der Gemeinde liegt bei einem angenommenen Fördersatz von 52 Prozent bei 1,2834 Millionen Euro. Mit den Kosten für den Neubau des Regenwasserkanals von etwa 676000 Euro, der nicht Teil der Fördermaßnahme ist, wird die Gemeinde für die Dorferneuerung insgesamt gut 1,9 Millionen Euro Eigenanteil aufbringen müssen. Für den Kostenpart der Straßenentwässerung wird mit einem anteiligen Zuschuss von etwa 55000 Euro vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) gerechnet. Im Einzelnen beträgt der voraussichtliche Kostenanteil der Gemeinde jeweils gerundet für die Chiemgaustraße knapp eine Million Euro, für die Forststraße 113000 Euro, die Sonnleitenstraße 42000 Euro, die Stellplätze Kirche 6170 Euro, den Vorbereich Kindergarten 20000 Euro, den Vorbereich Kirche 19000 Euro und für den Dorfplatz 87000 Euro.

In der Gesamtsumme stellen die Entsorgungskosten mit rund 1,1 Millionen Euro einen erheblichen Posten dar. Die Kostenexplosion für die Gemeinde ergibt sich überwiegend aus den Kosten für den zwischenzeitlich anstehenden Regenwasserkanal mit 621000 Euro und die weggefallenen Straßenausbaubeiträge von etwa 400000 Euro.

Dementsprechend wurden im Rat nochmals mögliche Einsparmaßnahmen diskutiert. So stellten einige Räte den gelben Asphaltbelag am Dorfplatz infrage, der Mehrkosten von 10000 Euro für die Gemeinde bringt, und auch der geplante Pavillon für etwa 20000 Euro sowie der Komplettausbau der Chiemgaustraße mit dem letzten Teilstück bis zur Kreisstraße wurden nochmals unter die Lupe genommen.

Mehrkosten nicht wegen Gestaltung

Bürgermeister Gust Voit stellte klar, dass es sich beim sogenannten Pavillon um einen überdachten Aufenthaltsbereich am Dorfplatz mit Sitzgelegenheiten und Informationstafeln handle. Konrad Linner erinnerte daran, dass die Mehrkosten bei der Dorferneuerung nichts mit der Gestaltung, sondern mit dem Straßenbau und der Regenwasserentsorgung zu tun hätten. Er sprach sich dafür aus, den geplanten Charakter der Maßnahme nicht zu verändern. Die gestalterischen Ausführungen machten nur etwa 20 Prozent der Gesamtkosten aus. Zudem war die Mehrheit der Räte der Ansicht, dass der Arbeitskreis sehr umsichtig ein gutes Konzept erarbeitet habe, an dem nicht mehr gerüttelt werden sollte.

Zum Gesamtausbau Chiemgaustraße ergänzte Voit, dass sich die Kosten für eine Sanierung in Eigenregie in etwa die Waage hielten mit den zuschussfähigen Aufwendungen für den Komplettausbau mit Gehweg bis zur Kreisstraße. Konrad Fürstenberger war ebenfalls der Ansicht, dass ein Provisorium keine großen Einsparungen bringe. Simon Strell gab zu bedenken, dass das Thema „Entsorgung“ künftig wohl noch wichtiger und auch teurer werde und man mit der Rückstellung der Straßenbaumaßnahme das Problem nur aufschiebe. Zudem handle es sich um das Einfahrtstor nach Evenhausen und es sei ungewiss, ob es künftig noch einen Kostenzuschuss von 52 Prozent geben werde.

Andi Schauberger forderte eine Kostendeckelung für die gesamte Dorferneuerungsmaßnahme. Laut Planer sei dies aber nicht möglich, da bei Baumaßnahmen – wie die Erfahrung zeige – immer Unvorhergesehenes eintreten könne.

Voit ließ die umstrittenen Maßnahmen gesondert abstimmen. Mit einer Gegenstimme wurde die Gestaltung des Aufenthaltsbereichs, mit fünf Gegenstimmen die farbige Asphaltierung des Kernbereichs und einstimmig der Gesamtausbau Chiemgaustraße mit dem 170 Meter langen außerörtlichen Stück bis zur Kreisstraße sowie die gesamte Durchführung der Dorferneuerung beschlossen.

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