Neubeuern – Die Geschichte dieser Reise begann vor acht Jahren. Thomas Stockerl meldete bei seinem Arbeitgeber ein Sabbatjahr an. Die ursprünglich geplante Reiseroute sollte über Russland, in die Mongolei, durch China und dann noch zum Himalaya führen.
Doch eineinhalb Jahre vor Beginn der Reise erkrankte seine Frau Pascale und alles stand infrage. Nach ein paar Monaten war ihr Gesundheitszustand wieder stabil und die beiden konnten wieder an das bevorstehende Sabbatjahr denken.
Ein Jahr vor der Abreise wurde eine neue Route überdacht. Man könnte einfach von hier aus starten und nach Osten fahren. Der Weg über die Türkei in die Kaukasusländer Georgien, Aserbaidschan, Armenien bis in den Iran wird in allen Berichten als unproblematisch beschrieben. Auch klimatisch konnte die Route so gelegt werden, dass keine besonderen Belastungen zu erwarten waren. Nach langer Überlegung entschied das Paar, diese Fahrt doch anzutreten. „Es war einfach unser großer Lebenstraum, einmal mit dem eigenen Fahrzeug eine lange Zeit durch die Welt zu fahren, irgendwo im Unbekannten zu schlafen, Menschen anderer Kulturen zu treffen, Dinge zu erleben und zu sehen, die ganz anders sind als zu Hause“, erklärten die beiden.
Bei der Abfahrt regnete es dann in Strömen, doch bereits zwei Tage später hatten sie Europa schon hinter sich gelassen. In Hochanatolien spielten sie beispielsweise den Schafhirten in den Bergen ein Handyvideo mit der Blasmusik am Bürgl in Neubeuern vor. Sie wurden beschenkt mit Nüssen, Früchten und Brot, sangen Lieder mit den Leuten und hörten, wenn die Sprache es erlaubte, den Erzählungen der Menschen zu. „Alle träumen sie von Europa und einer besseren Welt.“
Trotz aller Zweifel und gelegentlicher Probleme war diese Reise das Beste, was sie hatten machen können, sagen sie im Nachhinein. „Es war einfach Lebenszeit, prall gefüllt mit Bildern und Erfahrungen.“
Die Foto-Ausstellung „Welt anschauen“ in der Galerie am Markt in Neubeuern ist bis 27. Januar jeweils von Freitag, 18 bis 20 Uhr, Samstag von 14 bis 19 Uhr und Sonntag von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Thomas Stockerl und seine Frau Pascale sind anwesend und können Besuchern Fragen beantworten.