Riedering – Bürgermeister Josef Häusler wundert sich auch ein wenig. Die Punkte, die die Gemeinde mit Edeka Südbayern vertraglich regeln will, lägen der Supermarktkette nun schon eine Weile vor. Eine Antwort stehe aber noch aus.
Was für Punkte das sind?
• Dass im rund 20000 Produkte starken Sortiment möglichst viele heimische Produkte zu finden sind, ganz gleich ob Eier, Äpfel, Fleisch oder Milch. Altötting ist dem Bürgermeister da schon zu weit. Riedering und Landkreis Rosenheim, das ist eher, was der Gemeinderat und Bürgermeister wollen.
• Die Steuereinnahmen bleiben in der Gemeinde.
• Es kommt tatsächlich ein Edeka, kein Discounter.
• Das Wichtigste: Das Wegwerfverbot steht. „Das war uns ganz wichtig, dass keine Lebensmittel weggeworfen werden. Die Sachen, die nicht mehr verkauft werden können, bekommt die Gemeinde und wir entscheiden, ob die Lebensmittel an eine Tafel gehen oder ob wir sie an Bedürftige verteilen“, so Häusler. Wie man das am besten organisiere, müsse noch diskutiert werden. Anstoß an dieser Idee hat bisher noch keiner genommen.
Die Antwort von Edeka stehe noch aus, so der Bürgermeister. Richtig, räumt Michael Zauner von Edeka Südbayern ein. „Wir werden zeitnah einen Termin mit der Gemeinde ausmachen und diese Punkte klären“, sagte er auf Nachfrage. Schließlich wolle man so bald wie möglich anfangen zu bauen.
Das sieht auch Stefan Inhauser, der Investor und Bauherr, so. Er möchte mit dem Fünf-Millionen-Projekt so bald als möglich beginnen. Vor allem möchte er konkret planen können. Dafür aber braucht er einen städtebaulichen Vertrag mit und eine Bauleitplanung von der Gemeinde.
„Ich habe etwas gegen den klassischen Markt auf der grünen Wiese, bei diesem Projekt soll alles so ökologisch wie möglich werden“, so der Geschäftsführer von Immobilien-Chiemgau-Conzept (ICC). Das fängt bei einer möglichst geringen Flächenversiegelung an – die Kundenparkplätze werden aus wasserdurchlässigem Material bestehen – und reicht bis zur Fotovoltaikanlage auf dem Dach zur Versorgung der Wohnungen und eventuell Büros auf dem Dach des Supermarktes. Ganz spannend: die Beheizung des Marktes. Da ist eine „Betonkernaktivierung“ geplant. Soll heißen: Die Abwärme der Kühlungen im Markt wird im Betonboden gespeichert und so recycelt.
Was Inhauser hörbar ärgert: die Unterstellung, die Wohnungen auf dem Dach des Supermarktes, der ziemlich zentral im Ort liegt, sollen Luxuswohnungen für betuchte Münchner werden. „Stimmt überhaupt nicht. Auf den 800 bis 850 Quadratmetern sollen bezahlbare Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen für die Riederinger entstehen. Die wir auch in unserem Bestand behalten, sie nicht verkaufen.“ Tiefgaragenplätze unter dem Supermarkt inklusive. Bis Ende 2019 hofft Zauner auf Baurecht, bis 2020 könne nach seiner Schätzung alles fertig sein. Das hält der Bürgermeister für optimistisch: „Baubeginn 2020 und Eröffnung 2021 halte ich für realistisch.“