Eggstätt – „Kinder sind unsere Zukunft“ – diesen Spruch hat sich die Gemeinde Eggstätt auf die Fahnen geschrieben. Und auch wenn es in der Gemeinde am Hartsee zwei Kindergärten gibt, so herrscht doch eine große Nachfrage nach Krippen- und Kindergartenplätzen.
Um diesem Zuspruch gerecht zu werden, plant die Gemeinde derzeit den Neu- bzw. Anbau einer Kinderkrippe an den gemeindlichen Kindergarten Villa Sonnenschein. Bis dahin wird die Kinderkrippengruppe in der Grundschule Eggstätt untergebracht.
Diese Lösung habe sich in Gesprächen mit den Kindergärten, der Grundschule, der offenen Ganztagsschule (OGTS) und drei Vereinen, die einige Räume der Grundschule außerhalb der Schulzeiten nutzten, sowie in Abstimmung mit dem Gemeinderat ergeben.
Zweiter Bürgermeister Christian Glas ging ausführlich auf die Umbaupläne in der jüngsten Gemeinderatssitzung ein.
So werde die Kinderkrippe im Erdgeschoss untergebracht, dafür ziehen die Religionsschüler und die Schüler der offenen Ganztagsschule in den ersten Stock. Die Vereine, die bislang im oberen Stockwerk residierten, zögen entweder in den Keller oder würden sich die Klassenzimmer mit den Grundschülern teilen. Dafür seien geringfügige Umbauten nötig, erklärte Glas.
Neben einer Wand zum Abtrennen von Schul- und First-Responder-Materialien sollten in beiden Räumen eine schallschutzdämmende Decke eingezogen und der Raum gestrichen werden. Das zweite, nun leerstehende Zimmer könnte die OGTS als Ruheraum nutzen. Im Erdgeschoss würden Kinderkrippe und Grundschule mit einer Trennwand und einer Fluchttür auch räumlich von der Grundschule getrennt.
Im Außenbereich werde der Garten für die Kleinkinder vom Außenaufenthaltsbereich der Schüler mit einem Zaun abgegrenzt. Laut Glas seien dies alles Umbaumaßnahmen, die leicht wieder „retour zusetzen“ seien, wenn die Krippenkinder in ihr eigenes Haus ziehen.
Für diese Zwischenlösung brauche es eine Nutzungsänderung, wofür die Zustimmung der Gemeinderäte nötig sei. Glas verlas auch zwei Anträge.
Schulleiterin Sigrid Hübl und Rita Fenzl von der OGTS baten darin um die Renovierung und Schallschutz der Räumlichkeiten im ersten Stock, und in der jüngsten Sitzung stellten sie ihre Anträge mündlich vor. Laut Hübl sei die zwischenzeitliche Umnutzung ein „wunderbarer Kompromiss“, auch dass die Pausenräume getrennt seien, sei „ideal“. Ein Ruheraum im oberen Stockwerk für die OGTS sei dennoch wünschenswert, sei schließlich fast jedes zweite Eggstätter Grundschulkind (insgesamt sind es knapp 90 Schüler) in der Mittagsbetreuung. Rita Fenzl warb für eine bestmögliche Qualität an Betreuung.
Dies sei aber bei den derzeitigen begrenzten Räumlichkeiten und der unterschiedlichen Jahrgänge der zu betreuenden Schüler der Klassen 1 bis 4 schwierig. Valentin Obermeier wandte ein, dass diese Maßnahmen Kosten verursachten, aber dennoch werde er den geplanten Maßnahmen zustimmen. Robert Langl und Peter Fenzl befanden: „Eine Schallschutzdecke ist unbedingt notwendig.“
Ohne weitere Diskussion stimmten die Gemeinderäte der Nutzungsänderung des Schulgebäudes zur vorübergehenden Unterbringung einer Kinderkrippe und dem neuen Raumkonzept samt Umbaumaßnahmen zu.