Brannenburg – Die Rahmenplanung an der Sudelfeldstraße im Bereich des Posthotels beschäftigte den Gemeinderat bereits mehrmals. Laut eines Beschlusses des letzten Jahres sollte die südliche Hausfassade auch bei einer Nachnutzung erhalten bleiben.
In der jüngsten Sitzung informierte Bauamtsleiter Bert Bauer, dass laut Landesamt für Denkmalpflege infolge der in der Vergangenheit erfolgten Änderungen am Gebäude kein Nachtrag in die Denkmalliste möglich sei. Auch von Seiten der Eigentümerin sei kein Interesse am Erhalt der Fassade vorhanden. Aufgrund dieser Aussage entwickelte Diplomingenieur Peter Rubeck eine neue Variante, in der anstelle des Posthotels zwei zweigeschossige Baukörper für sechs bis acht Wohneinheiten pro Gebäude errichtet werden sollen. Unverändert bleibe die weitere Planung mit einem Ein- und einem Mehrfamilienhaus im Norden des Areals und einem Wohn- und Geschäftsgebäude an der Sudelfeldstraße.
Der Erhalt der markanten Kastanie, die Durchgängigkeit hin zur Kirchenstraße und zum Schulweg für Fußgänger und Radfahrer und ein Spielplatz im zentralen Bereich komplettieren die Planung. Die Zufahrt für die Tiefgarage der Anwohner soll am linken Grundstücksrand verlaufen, um vom Geschäftsverkehr im rechten Bereich entflochten zu werden. Vorteilhaft sei durch die neue Planung der höhere Grünflächenanteil, so Rubeck.
Bürgermeister Matthias Jokisch erläuterte, dass von Seiten der Gemeinde der Erhalt des Hotels geprüft wurde, jedoch keine rechtliche Handhabe dafür bestehe. Da die Kommune im Gegensatz zur Eigentümerin, die anfangs sechs Doppelhäuser, ein Einfamilienhaus und ein Gewerbegebäude beantragte, keine kleinteilige Bebauung wünschte, wurde die jetzt vorliegende Planung entwickelt. „Insofern ist es unser Plan“, unterstrich Jokisch. Der Schutz der bestehenden landwirtschaftlichen Nutzung mit Beweidung und Holznutzung müsse in der Planung fixiert werden, um eventuellen späteren Problemen vorzubeugen, war aus dem Gemeinderat zu hören. Gestaltungselemente der Bebauung ließen sich im aufzustellenden Bebauungsplan festsetzen, verdeutlichte Architekt Rubeck. Der Aufhebung des Gemeinderatsbeschlusses zum Erhalt der Fassade stimmten 15 von 20 Räten zu, die vorliegende Rahmenplanung wurde mit 14 zu sechs Stimmen befürwortet. Mit der Aufstellung eines Bebauungsplans für das Areal zeigten sich die Räte bei fünf Gegenstimmen einverstanden, die Abstimmung über die Vergabe an einen Architekten wurde mehrheitlich in den nichtöffentlichen Teil der Sitzung verschoben.