Vogtareuth/Schonstett – Nach Meinung der Schonstetter Jagdgenossen habe sich die Verbisssituation der Tanne in weiten Teilen inzwischen insgesamt verbessert, starker Seiten- und Leittriebverbiss sei auf vielen Teilflächen rückläufig und auch mehrjährige Tannensämlinge in den Altbeständen hätten sichtbar zugenommen.
Eine Verbesserung der Verbisssituation sei, so die Jagdgenossen weiter, insbesondere im Bereich zwischen Weichselbaum und Achen feststellbar.
Ein Verbissschwerpunkt befinde sich im Auholz nahe der Murn nordwestlich von Au mit einem auffälligen Fichten- und starkem Tannenverbiss.
Aber: Auf die Gesamtfläche bezogen, könne die Tanne jedoch nicht im erforderlichen Ausmaß dem Äser entwachsen und ausreichend mit der Fichte in den Verjüngungen konkurrieren. Daher ist die Verbisssituation aktuell noch als „zu hoch“ einzustufen.
Dieser Auszug aus dem Vegetationsgutachten sorgte bei der Versammlung für einigen Diskussionsbedarf. Jäger Raymund Haupts verwies auf die Verbesserung. Schriftführer Anton Heitmayer widersprach dieser Auslegung vehement.
Heitmayer verwies auf den Zustand seiner gepflanzten 2500 Stück Tannen mit 50 Prozent Totalausfall und die restlichen seien auch zur Hälfte geschädigt. Dies sei nicht hinnehmbar, und so forderte Heitmayer für die Abschussplanung 2019 bis 2021 eine deutliche Erhöhung.
Den Abschussplan der letzten Periode hatten die Jäger annähernd erfüllt.
Gefordert waren 100 Stück Rehwild, erlegt wurden 98. Im letzten Jahr wurden neben 33 Rehen, 24 Füchsen, 29 Krähen, 18 Stockenten, jeweils vier Graureiher und Elstern, drei Feldhasen, zwei Eichelhäher, ein Dachs und mehrere Kormorane erlegt.
Nach einer kontrovers geführten Diskussion einigte man sich auf eine Erhöhung des Abschusses um 20 Prozent auf 120 Stück in den nächsten drei Jahren.
Die Jäger verwiesen jedoch gleich darauf, dass durch den erhöhten Freizeitdruck diese Forderung schwer zu erfüllen sein werde.
Dagegen waren die Jagdgenossen der Meinung, dass die Fichte als „Brotbaum“ im Sterben begriffen sei und man zum Umbau des Waldes die Tanne benötige und dabei auf die Hilfe der Jägerschaft angewiesen sei. Da die Genossenschaft finanziell gut aufgestellt ist, beschloss man bei der Verwendung der Jagdpacht in der nächsten Versammlung 2020 zehn Euro pro Hektar an jedes anwesende Mitglied auszuzahlen.
Vorsitzender Hans Petzenhauser kritisierte, die Teilnahme am jährlichen Waldbegang lasse sehr zu wünschen übrig. Deshalb wolle man sich dieses Jahr den „Zillhamern“ anschließen – Termin ist Karsamstag, 20. April. Treffpunkt ist um 9.30 Uhr bei Franz Lechner in Frieberting.
Beim Thema Schwarzwild herrsche allgemein Angst vor der Schweinepest, so Hans Petzenhauser. Trotzdem seien „von oben“ keine Erleichterungen für die Jagd beschlossen worden.
Petzenhauser appellierte an die Landwirte, bei Auftreten von Wildschweinen sofort die Jägerschaft zu informieren.